Kunststoffdarmherstellung

Kunststoffdarmherstellung

Bei der Herstellung von Kunststoffdärmen spricht man grundsätzlich von Extrusion. Kunststoffrohgranulate werden in einem Extruder aufgeschmolzen und unter Druck über eine Runddüse zum Schlauch geformt. Man unterscheidet die sogenannten uPA Hüllen von den oPA Hüllen. Die einen sind in ihrer Polymerstruktur orientiert, die anderen nicht – unorientiert. Von beiden Arten gibt es einschichtige und mehrschichtige oder Verbundaufbauten. Den einschichtigen Darm bezeichnet man auch als mono-(layer) den mehrschichtigen bezeichnet man auch als multilayer oder Coexhülle. Im einschichtigen Darm kann jeweils nur ein Rohstoff verarbeitet werden, d.h. die Hülle ist in ihrem Schichtaufbau homogen. Diese Rohstoffe sind in der Regel Polyamide oder Co-Polyamide. Weitere Verwendung finden Polyester und PVDC. Im mehrschichtigen Aufbau werden i.d.R. Verbunde von Polyamid und Polyethylen gebildet, wobei die Hülle immer ungerade mit Schichten aufgebaut ist. Ein typischer Aufbau ist PA-PE-PA.

Inhaltsverzeichnis

Verfahrensunterschiede

uPA wird direkt an der Düse aufgeblasen und anschließend aufgewickelt. Beim oPA wird zunächst ein Vorschlauch produziert. Anschließend kalibriert, wieder erhitzt und dann aufgeblasen. Der aufgeblasene Schlauch wird gezogen. Durch Aufblasen und Ziehen geschieht die bidirektionale Orientierung der Hülle. Durch diese Orientierung erhält die Hülle Längsschrumpf und Querschrumpf. Bei ca. 50 °C wird dieser Schrumpf ausgelöst. Je höher die Temperatur, desto schneller schrumpft die Hülle.

Einfluss durch Wasser

Wasser ist der entscheidende Weichmacher für Kunststoffhüllen. Allerdings löst Wasser auch immer einen Schrumpf aus. Grundsätzlich gilt, je kälter das Wasser desto länger muss gewässert werden. Aber auch 2 Tage im kalten Wasser lässt eine oPA Hülle schrumpfen. Zu warmes Wasser lässt die Hülle zu schnell schrumpfen. 25 – 30 °C ist eine ideale Temperatur. Ab 50 °C beginnen Hüllen stark zu schrumpfen.

Barriere-Eigenschaften

Kunststoffhüllen wurden in den 90er Jahren eingeführt, um der Nachfrage nach immer länger haltbaren Produkten begegnen zu können. Es sollte Gewichtsverlusten und Oxidationseinflüssen vorgebeugt und zugleich mikrobiologische Stabilität erreicht werden. Bei Kunststoffhüllen erreicht man dies über den Materialmix: Das Polyamid sorgt für eine Sauerstoffbarriere, Polyethylen sorgt für eine Wasserdampfbarriere. Barrierewirkungen werden in g/(dxm²) angegeben. Die Barrierewerte von Kunststoffen sind stark von den Umgebungsbedingungen abhängig.

Hersteller

Hersteller von Kunststoffdärmen sind in Deutschland u.a. die Kalle GmbH in Wiesbaden, die CaseTech GmbH (vormals Wolff Walsrode) in Bomlitz und die Naturin GmbH & Co. KG in Weinheim.


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