- Kupfermuseum (Fischen am Ammersee)
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Das Kupfermuseum im Pähler Ortsteil Fischen am Ammersee (Landkreis Weilheim-Schongau) wurde im Herbst 2006 eröffnet und zeigt über 1000 künstlerische Kupferarbeiten. Sie stammen aus der Privatsammlung des Kunsthändlers Siegfried Kuhnke, der sie in über 45 Jahren zusammengetragen hat und jetzt der Stiftung Kupfermuseum Kuhnke zur Verfügung stellt.
Das Museum befindet sich in einem renovierten denkmalgeschützten Gutshof, unweit von München zwischen Kloster Andechs und Diessen gelegen und zeigt Kulturgut aus über 6000 Jahren Menschheitsgeschichte – der Zeitraum von der Kupferzeit bis in die Moderne.
Kupfer war das erste Metall, das zu Schmuck, Gebrauchsgerät und Waffen verarbeitet wurde. Die Kupferschmiedekunst erlebte ihre Blüte von der Gotik bis zum Jugendstil. Seitdem begann die industrielle Fertigung von Kupferhalbzeugen für technische und elektronische Erzeugnisse. Die Sammlung bildet diese Epochen des Kupferhandwerks anschaulich ab.
Bei den wertvollsten, meist feuervergoldeten Stücken der Sammlung handelt es sich um gotisches Sakralgerät, wie man es sonst in kirchlichen Schatzkammern findet. In aufwändiger Handwerkskunst wurden die Stücke meist von Goldschmieden gefertigt. Schwerpunkt bildet das mitteleuropäische Gebrauchsgerät aus dem Besitz von Adel, Klerus und dem reichen Bürgertum. Verarbeitung, Formgebung und Dekoration werden aufgezeigt. Ebenso gewinnt man Einblick in die Verwendung der Gegenstände, insbesondere im Zusammenhang mit der Back-, Koch- und Esskultur der verschiedenen Jahrhunderte. Ein Highlight sind die formschönen und funktionellen Konditor- und Patisserie-Formen aus den Schlössern des Königshauses von Hannover, denen ein eigener Raum gewidmet ist. Kürzlich konnte eine Sammlung von orientalischem Kupfergerät aus Privatbesitz angekauft werden – ein spannungsreicher Gegensatz zur mitteleuropäischen Kupferschmiedekunst. Ergänzt wird die interessante Kupferschau durch themenbezogene Gemälde, Grafiken und Skulpturen. Auch Spielzeug – wie Puppenküchen und Herde – wird gezeigt.
Bis heute ist der Museumsgründer Siegfried Kuhnke auf der Suche nach kupfernen Raritäten aus aller Herren Länder. So wächst die Sammlung stetig weiter und die Ausstellung wird durch Neuankäufe immer wieder neu gestaltet.
Exponate
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Eiersieder in Form einer aufklappbaren Henne (München, 1896; Entwurf Richard Riemerschmid 1868-1957) mit zwei Eierbechern, aus Kupfer mit Messing gearbeitet, galt schon damals als bedeutendes Design-Objekt.
Weblinks
Literatur
- "Das Rote Gold - Kunstwerke der Kupferschmiede", Siegfried Kuhnke, Pähl und Madlon v. Kern, M.A.; Fotos und Layout: Heike Herzog-Kuhnke, Bildband, Verlag: Stiftung Kupfermuseum Kuhnke
- "Das rote Gold", Heiner Meininghaus, "Weltkunst", Heft 12/2005 S. 72f
Weiterführende Literatur zum Thema Hausrat aus Kupfer
- "Hausrat aus Kupfer und Messing", Mechthild Wiswe, München 1979
- "Kuriositäten.Antiquitäten" Eugen von Philippowich, Braunschweig 1966 (S. 199-206, zum Thema Herrengrund)
47.928311.1555Koordinaten: 47° 55′ 42″ N, 11° 9′ 20″ O -
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