- Kurskreisel
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Der Kurskreisel ist ein in Flugzeugen eingesetztes Kreiselinstrument zur Richtungsmessung.
Im Gegensatz zu dem auf Schiffen verwendeten Kreiselkompass – mit dem er oft verwechselt wird – ist der Kurskreisel kein gefesselter, sondern ein freier Kreisel. Sein Messprinzip beruht auf der Stabilität der Drehachse des Rotors; seine Genauigkeit hängt daher von der Rotormasse, seiner Drehgeschwindigkeit und der mechanischen Fertigungsqualität ab.
Solange die Kreiseldrift unter den Spezifikationen bleibt, ist der Kurskreisel trotz seiner einfachen Bauart ein verlässliches Messinstrument der Luftnavigation und eine wichtige Ergänzung zum Magnetkompass. Im Gegensatz zu diesem ist er im Kurvenflug frei von Kompassfehlern und hat eine ruhigere Anzeige, sodass er sich auch für Verfahren der Selbststeuerung eignet.
Doch muss jeder Kurskreisel von Zeit zu Zeit nachjustiert werden, indem seine Anzeige an den magnetisch ermittelten Kurs angepasst wird. Was früher manuell erfolgte, übernimmt beim Gyrosyn-Kompass eine Automatik, die zur Vermeidung von Störungen in kleinsten Schritten nachführt.
Die Winkelskala von Kurskreiseln ist meist auf 5° geteilt, die Ablesung ist daher auf etwa 1-2° genau möglich.
Direkt vor dem Start, nachdem der Pilot das Flugzeug auf der Piste ausgerichtet hat, wird der Kurskreisel entsprechend der missweisenden Pistenrichtung eingestellt. Diese Richtung ist auf dem Anflugblatt des Flugplatzes vermerkt.
Siehe auch: Flugnavigation, Horizontal Situation Indicator, Kurs (Navigation), Mire
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