Kurt Wagner (Laienschauspieler)

Kurt Wagner (Laienschauspieler)

Kurt Wagner (* 1. Mai 1953 in Saarlouis) ist ein früherer Laienschauspieler, der Anfang der 1980er Jahre deutschlandweit und teilweise international bekannt wurde in der Rolle des „Glasisch Karl“ in der 1981/82 gedrehten ersten Staffel Heimat - Eine deutsche Chronik des Hunsrück-Epos Heimat von Edgar Reitz.

Hier spielt er einen nach außen als vertrottelt geltenden, in Wirklichkeit aber klugen Individualisten, der als eine Art Dorf- und Familienchronist durch die Handlung führt. Wagner, der zur Drehzeit noch keine 30 Jahre alt war, stellt in den elf Teilen der Serie einen Mann in verschiedenen Altersstufen zwischen 19 und 82 Jahren dar. Die Figur des „Glasisch“ war ursprünglich nur als kleine Nebenrolle geplant, doch während der Dreharbeiten entschied sich Reitz, sie zu einer Hauptrolle zu machen. Es hatte sich gezeigt, dass Wagner „bestens zum Dorforiginal geeignet war und wie ein Conferencier durch die Spielfilmhandlung führen konnte.[1] Ebenfalls seiner Rolle zugute kam die Tatsache, dass Kurt Wagner den moselfränkischen Dialekt seiner Heimatstadt Saarlouis beherrscht, der mit dem Dialekt des Rhein-Hunsrück-Kreises, in dem der fiktive Handlungsort Schabbach liegt, nahe verwandt ist. Wagner spricht in seiner Rolle ausschließlich Dialekt.

Vor seiner Hauptrolle in Heimat war Kurt Wagner Leiter seines eigenen Amateurtheaters und verfügte bereits über jahrelange Schauspielerfahrung. Anfang der 80er Jahre trat er in zwei Folgen der Fernsehreihe Mundart um sechs (Autor: Alfred Gulden) des Saarländischen Rundfunks auf. Nach 1984 spielte er Nebenrollen in sechs vom Saarländischen Rundfunk produzierten Folgen des Tatort, die wichtigste davon in Folge Nr. 237, Blue Lady (1990). Ferner trat er in der Fernsehserie Die Gerichtsreporterin (1994) und in der Kinderfernsehserie Die Nußknacker auf.

2005 wurde er mit dem vom Saarlouiser Altstadtförderverein verliehenen Tonton-Preis ausgezeichnet.[2] Kurt Wagner lebt heute (2006) mit seiner Ehefrau und seinen Söhnen Julian (* 2001) und Joël (* 2006) in Saarbrücken und ist dort Inhaber der Werbeagentur brain inc.

Quellen

  1. Reinhold Rauh: Edgar Reitz. Film als Heimat. Heyne, München 1993, ISBN 3-453-06911-0, S. 196.
  2. http://www.saarlouis.de/presse/7029.php Autopsie 4. September 2006

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