- Kurtine
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Als Kurtine bezeichnet man die Verbindungsmauer oder den Verbindungswall zwischen zwei Türmen oder Bastionen einer Burg oder Festung. Kurtinen bei Festungen waren in der Regel aus Werk- oder Backsteinen errichtet, kommen aber (besonders bei Festungen alt- und neu-niederländischer Art) auch als reine Erdwälle vor.
Bei mittelalterlichen Wehrbauten spricht man von Hauptwällen (wall). Die Definition für Kurtine und Hauptwall ist identisch. Je nach Bauart errichtete man die Kurtinen mit einem festen Neigungswinkel. Abgeschrägte Sockel kommen an mitteleuropäischen Stadt- und Burgmauern wesentlich seltener vor als beispielsweise in Frankreich.
Mittelalterliche Hauptwälle mit einer darauf stehenden Stadtmauer haben überwiegend einen offenen oder gedeckten Wehrgang mit Zinnen oder Schießscharten und erreichen, besonders in Westeuropa, oft beträchtliche Höhen. Mit dem Aufkommen von Feuerwaffen werden die Wehrbauten immer niedriger und massiver.
An Stelle des Wehrganges findet man auf den Kronen einiger Stadtmauern (Seßlach, Fladungen) lose Rollsteine, die das Anlegen von Sturmleitern erschweren sollten bzw. als mittelalterliche „Alarmanlage“ dienen konnten. Oftmals wurden den mittelalterlichen Stadt- und Burgmauern später noch aufwendige Zwingeranlagen vorgelegt, wenn das Terrain und die finanziellen Mittel dies zuließen.
Vor der Kurtine bzw. der Zwingermauer wurde, wo möglich, ein Ring- oder Halsgraben ausgehoben.
Die Tore liegen bei Wehrbauten vor 1500 selten direkt in der Kurtine, meist wurde ein Torturm oder -bau errichtet. Neuzeitliche Festungstore hingegen führen oft in langen Torgängen direkt hindurch.
Kategorie:- Fachbegriff der Burgen- und Festungsforschung
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