- Tor (Architektur)
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Als Tor (lat. porta) wird in der Architektur eine größere Öffnung in einem Gebäude, einer Mauer oder einem Zaun bezeichnet. Der Begriff Pforte hat sich aus dem lateinischen Begriff entwickelt.
Im übertragenen Sinne verwendet man das Wort auch für eine entsprechend große Tür, die das Tor schließt.Typische Tore sind:
- das Stadttor als Öffnung in der Stadtmauer
- das Burgtor als Zugang zu einer Burg, oft als Torweg oder Kammertor ausgeführt (mit Tor, Fallgatter und Ähnlichem)
- das Gartentor als Öffnung in der Einfriedung (Mauer, Hecke, Zaun) des Gartens oder der Weide (mittels Gatter)
- das Werkstor oder Einfahrt einer Gewerbeanlage (mit Schiebetor, Schnelllauftor, mit Schlagbaum)
- das Garagentor als Öffnung einer Garage oder auch Werkhalle (etwa mit Rolltor)
- das Hoftor als Öffnung zum privaten Hof/Innenhof
- das Scheunentor als besonders große Öffnung einer Scheune z. B. für Heuwagen
Ehrentore (auch Ehrenpforten genannt) sind in der Regel eigenständige Torbauten, die einzig zu Repräsentationszwecken oder zur Demonstration der Macht errichtet wurden. Dazu gehören zu Ehren triumphierender Herrscher oder Feldherren erbauten Triumphbögen).
Inhaltsverzeichnis
Historische Tore
Zu den bekanntesten Toren des Altertums zählt das babylonische Ischtar-Tor aus dem 6. Jahrhundert v. Chr., das den Eingang eines Stufentempels bildete. Ein Beispiel für eine frühe europäische Toranlage ist die Porta Nigra in Trier aus dem Jahre 180 n. Chr. Sie diente als Stadttor der römischen Stadtbefestigung und sollte gleichzeitig die Macht des Römischen Reiches zur Schau stellen.
Im Mittelalter spielte die Stadtmauer eine wichtige Rolle bei der Verteidigung einer Stadt, dementsprechend groß war auch die Bedeutung der Stadttore. Oft waren die Stadttore in Türme integriert, diese dienten nicht nur der Verteidigung, sondern – mit Ornamenten, Reliefs und Skulpturen ausgestattet – auch der Repräsentation.
Einige Beispiele mittelalterlicher Stadttore:
- Eigelstein, Hahnentor, Ulrepforte, Severinstor in Köln aus dem 12. und 13. Jahrhundert
- Das Florianstor in Krakau aus dem Anfang des 14. Jahrhunderts
- Der Hexenturm in Jülich aus dem Anfang des 14. Jahrhunderts
- Das Isartor in München aus dem 14. Jahrhundert
- Das Holstentor in Lübeck aus dem 15. Jahrhundert
- Das Jerusalemer Tor in Büdingen (Hessen) aus dem Jahre 1503
- Die gut erhaltenen Stadttore in Nördlingen in Bayern aus dem 14. bis 17. Jahrhundert
Im 15. Jahrhundert wurden Kanonen entwickelt, mit denen man die Burg- und Stadtmauern zusammenschießen konnte. Dadurch sank zunehmend die militärische Bedeutung der Stadttore, doch es wurden weiterhin repräsentative Anlagen gebaut.
Einige Beispiele der Tore der Neuzeit:
- Das Heidelberger Karlstor aus den Jahren 1775–1781, als Geschenk der Bürger der Stadt Heidelberg an Kurfürst Karl Theodor gebaut
- Das Brandenburger Tor aus den Jahren 1788–1791
- Der Pariser Triumphbogen aus den Jahren 1806–1836
Zeitgenössische Tore
Repräsentative Stadttore werden auch in der Gegenwart gebaut – ein Beispiel ist die in den Jahren 1985–1989 gebaute, 110 m hohe Grande Arche in der Pariser Vorstadt La Défense, die auf derselben Königlichen Achse wie der oben erwähnte Triumphbogen liegt. Das Gebäude dient allerdings nicht ausschließlich der Repräsentation, sondern beherbergt Büros und Ausstellungsflächen.
Oft knüpfen die Gebäude gar nicht an die Form eines historischen Stadttores oder Triumphbogens und doch werden seitens der Stadtplaner, Kommunalpolitiker und Investoren als (symbolische) Stadttore oder zum besonderen Bereich führende Tore bezeichnet. Ein Beispiel hierfür ist das Messe Torhaus in Frankfurt am Main aus dem Jahre 1983.
Sonstiges
Eine Schlupftür ist ein Zugang integriert in ein großes Tor in größerer Dimension als eine Tür. Es ermöglicht den vereinfachten Zugang ohne das große Tor öffnen zu müssen, z.B. Werkstattzufahrten.
Siehe auch
Weblinks
Commons: Tore – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Tor (Bauwerk)
- Tor (Bauteil)
- Bauform
- Absperrung
- Erschließung (Gebäude)
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