- Anis-Sägeblättling
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Wohlriechender Weidenknäueling Systematik Klasse: Ständerpilze (Basidiomycetes) Ordnung: Porenpilze (Polyporales) Familie: Porlingsartige (Polyporaceae) Gattung: Sägeblättlinge (Lentinus) Art: Wohlriechender Weidenknäueling Wissenschaftlicher Name Lentinus suavissimus Fr., 1836 Der Wohlriechende Weidenknäueling oder Anis-Sägeblättling (Lentinus suavissimus) ist ein Pilz aus der Gattung der Sägeblättlinge (Lentinus).
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Der Wohlriechende Knäueling bildet bis 4 (in Ausnahmefällen bis 6,5 cm) breite, flach trichter- oder muschelförmige Fruchtkörper. Die Oberfläche der Fruchtkörper ist matt bis feinfilzig, hell- bis ockergelb gefärbt. Der Rand der Fruchtkörper ist lange eingerollt, bei älteren Exemplaren abstehend und mehr oder weniger wellig verbogen und fein gerieft. Die etwa 3 mm breiten Lamellen sind weit stehend und laufen weit am Stiel herab, an der Stielbasis sind sie häufig stark gegabelt oder wabenartig verbunden. Die Lamellenfarbe ist anfangs weißlich später gelblich, die Lamellenschneiden sind fein gesägt. Der Stiel ist etwa 1 cm lang und 4 mm breit und steht meist etwas seitlich: Im oberen Bereich ist er fein gerieft und auf der ganzen Länge mit feinem Filz bedeckt. Das lederig-zähe Fleisch des Pilzes ist weiß bis gelbliche, das Sporenpulver weiß. Der charakteristische Geruch nach Anis verstärkt sich beim Liegenlassen der Fruchtkörper.
Lebensweise
Der Anis-Sägeblättling ist ein holzbewohnender Saprophyt, der vor allem totes Weidenholz, seltener andere Laubhölzer besiedelt. Die Art kommt entsprechend vor allem in Auwäldern und verschiedenen Typen von Weidengebüschen, in Schluchtwäldern, an Bachläufen, Mooren und Waldrändern vor. Insgesamt werden luft- und bodenfeuchte Standorte bevorzugt. Die Fruchtkörper erscheinen von Juni bis Oktober.
Verbreitung
Der Anis-Sägeblättling ist in der Holarktis verbreitet, dabei werden gemäßigte und subboreale Gebiete bevorzugt. In Europa ist die Art in Skandinavien, Finnland und Karelien weit verbreitet, sie wird nach Süden deutlich seltener. In Mittel- und Südosteuropa ist sie in den Alpen und Karpaten verbreitet, sie fehlt in mediterranen und ozeanisch beeinflussten Gebieten. In Deutschland ist die Art selten und potentiell durch die Zerstörung ihrer Lebensräume (Weidengebüsche an Bach- und Seeufern) gefährdet.
Bedeutung
Der Wohlriechende Weidenknäueling ist als Holzbewohner unbedeutend, als Speisepilz ist er nicht geeignet.
Synonyme
Panus suavissimus, Lentines anisatus, Lentinus haemotopus. Der deutsche Name Anis-Sägeblättling wird von Horak für Lentinus lepideus verwendet.
Literatur
- G. J. Krieglsteiner, A. Gminder: Die Großpilze Baden-Württembergs. Band 3, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3536-1
- H. E. Laux: Der große Kosmos-Pilzfüher. Franckh-Kosmos-Verlags-GmbH, Stuttgart 2001, ISBN 3-440-08457-4
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