Könige der Spielleute

Könige der Spielleute
Dieser Artikel befasst sich mit der Mittelalterband Corvus Corax. Informationen zum gleichnamigen Vogel siehe Kolkrabe.
Corvus Corax
Corvus Corax, Stehend von l. nach r.:Teufel, Castus Rabensang, Meister Selbfried, Ardor vom Venushügel, Wim; sitzend: Harmann der Drescher, Hatz, Patrick der Kalauer
Corvus Corax, Stehend von l. nach r.:
Teufel, Castus Rabensang, Meister Selbfried, Ardor vom Venushügel, Wim;
sitzend: Harmann der Drescher, Hatz, Patrick der Kalauer
Gründung 1989
Genre Musik der Mittelalterszene
Website http://www.corvuscorax.de
Gründungsmitglieder
Gesang, Dudelsack, Binioù, Schalmei, Bombarde, Cister, Trumscheit, Drehleier Castus Rabensang
Dudelsack, Schalmei, Zink Venustus Olere („Wim“)
Aktuelle Besetzung
Gesang, Dudelsack, Binioù, Schalmei, Bombarde, Cister, Trumscheit, Drehleier Castus Rabensang
Dudelsack, Schalmei, Zink Venustus Olere („Wim“)
Dudelsack, Schalmei Tritonus der Teufel (seit 1996)
Schlagwerk Hatz (seit 1997)
Schlagwerk Harmann der Drescher (seit 2000)
Dudelsack, Schalmei, Trumscheit Ardor vom Venushügel (seit 2002)
Davul, Pauke Patrick der Kalauer (seit 2002)
Dudelsack, Schalmei Jordon (seit 2006)
Ehemalige Mitglieder
Dudelsack, Schalmei, Bombarde, Flöten Meister Selbfried (1990-2005)
Dudelsack, Schalmei, Bombarde Der heilige St. Brandanarius („Brandan“) (1993-2002)
Schlagwerk Donar von Avignon (1993-2002)
Schlagwerk Strahl der Animator (2000-2002)

Corvus Corax ist eine Band der Mittelalterszene aus Deutschland, auch bekannt unter dem Namen Könige der Spielleute. Die ostdeutsche Band wurde Ende 1989 gegründet. Gründungsmitglieder sind Castus und Venustus. Venustus (Wim) baut einen Großteil der Instrumente wie Dudelsäcke und Schalmeien selbst. Der Name Corvus corax ist der wissenschaftliche Name für den Kolkraben. Gewählt wurde dieser Bandname, da die damals junge Musikgruppe 1989 bei ihrer Republikflucht aus der DDR ihren Raben zurücklassen musste, der eben dieser Spezies angehörte.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Mitglieder hatten früher schon in der Formation Tippelklimper mitgewirkt. Während der Produktion von Musik für einen Märchenfilm der DEFA nutzten sie die Gelegenheit, um in dem Studio private Aufnahmen zu machen, die dann schließlich als „Ante Casu Peccati“ erschienen.

1990 taten sie sich verstärkt mit der Formation Zumpfkopule zusammen. Beide Gruppen absolvierten gemeinsame Auftritte auf Mittelaltermärkten und spielten schließlich zusammen das Album „Congregatio“ ein. Schließlich schloss sich Meister Selbfried von Zumpfkopule der Gruppe an. Es folgten mehrere Konzerte in Europa sowie auch in Japan.

1992 verstärkte man sich dann zum Quintett. Der Sender Freies Berlin finanzierte die nächste CD „Inter Deum Et Diabolum Semper Musica Est“. 1993 traten sie das erste Mal auf dem Kaltenberger Ritterturnier auf, wo sie seitdem zu Stammgästen wurden.

1996 entstand mit der Single „Tanzwut“ ein eher ungewöhnliches Projekt. Denn hier verwendeten Corvus Corax zum ersten Mal elektronische Elemente. Dies führte zum Nebenprojekt Tanzwut, bei dem Mittelalterklänge und Elektronik miteinander fusionieren. Als Corvus Corax blieben sie jedoch den akustischen Instrumenten treu. In der folgenden Zeit gab es immer wieder Besetzungswechsel sowie Neuzugänge, so dass die Gruppe teilweise aus bis zu 8 Musikern bestand.

1995 traten sie auch zum ersten Mal auf dem Wäscherschloß auf, wo sie seitdem ebenfalls zu den Stammgästen zählen. Im Jahr 2000 konnten sie den Dracula-Erben Ottomar Rodolphe Vlad Dracula Prinz Kretzulesco als Gastsänger für „Mille Anni Passi Sunt“ gewinnen.

2001 gab die Gruppe ihre Titel für diverse Bands und DJs zur elektronischen Bearbeitung frei. Das Ergebnis dieses Projekts war die CD „In Electronica“.

2005 machte sich die Gruppe daran, Titel aus den Carmina Burana neu zu vertonen. Bei diesem Projekt arbeitete die Gruppe mit einem Sinfonieorchester sowie einem Chor zusammen. Das engagierte Werk erschien schließlich unter dem Titel „Cantus Buranus“. Mit ihrem Album „Venus Vina Musica“ kehrten sie kurzfristig wieder zur reinen Spielmannsmusik zurück, veröffentlichten danach jedoch „Cantus Buranus II“, wo weitere Titel aus den Carmina Burana vertont wurden, und „Cantus Buranus - das Orgelwerk“, wo verschiedene Titel der Carmina Burana auf der Orgel vertont wurden. Im Jahr 2006 arbeiteten sie mit Piranha Bytes' Komponisten Kai Rosenkranz für den Soundtrack zum Computerspiel Gothic 3 zusammen.

Diskografie

  • 1988: Tempi Antiquii
  • 1989: Ante Casu Peccati
  • 1991: Congregatio
  • 1993: Inter Deum Et Diabolum Semper Musica Est
  • 1994: Corvus Corax erzählen Märchen aus alter Zeit
  • 1995: Tritonus
  • 1996: Tanzwut (Single)
  • 1996: Corpus (Corvus Corax feat. Maximize; MCD/12")
  • 1998: Live auf dem Wäscherschloß
  • 1998: Viator
  • 1999: Backstage (VHS)
  • 2000: MM
  • 2000: Mille Anni Passi Sunt
  • 2002: In Electronica (Remixe)
  • 2002: Seikilos
  • 2003: Hymnus Cantica (feat. Tanzwut) (Single)
  • 2003: Gaudia Vite Live (CD, DVD)
  • 2005: Cantus Buranus (CD, CD/DVD)
  • 2005: Dulcissima (MCD, Promo)
  • 2006: Cantus Buranus - Live in Berlin (CD, CD/DVD)
  • 2006: Venus Vina Musica
  • 2007: Kaltenberg Anno MMVII (Compilation)
  • 2008: Cantus Buranus II
  • 2008: Cantus Buranus - Das Orgelwerk

Einzelnachweise

  1. Interview mit Corvus Corax bei dark-festivals.de (Dezember 2007)

Weblinks


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