26. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten

26. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten

Der 26. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten, das Amendment XXVI, lautet:

Wortlaut

Section 1

Englisch

The right of citizens of the United States, who are eighteen years of age or older, to vote shall not be denied or abridged by the United States or by any State on account of age.

Deutsch

Das Wahlrecht der Bürger der Vereinigten Staaten, die 18 Jahre oder darüber sind, darf von den Vereinigten Staaten oder einem Einzelstaat nicht auf Grund des Alters versagt oder beschränkt werden.

Section 2

Englisch

The Congress shall have power to enforce this article by appropriate legislation.

Deutsch

Der Kongress ist befugt, diesen Zusatzartikel durch entsprechende Gesetze zur Durchführung zu bringen.

Bedeutung und Geschichte

Dieser Zusatz zur Verfassung gewährt das Wahlrecht allen Bürgern, die 18 Jahre oder älter sind.

Dieser Zusatz wurde dem Kongress im Jahr 1941 durch den Abgeordneten Jennings Randolph aus dem Bundesstaat West Virginia vorgeschlagen. Randolph argumentierte, dass die Bürger, die alt genug waren, um für das Land zu kämpfen und zu sterben, auch das Wahlrecht erhalten sollten. Er verließ den Kongress 1947 und wurde 1959 in den Senat aufgenommen, wo er den Zusatz in jeder Sitzung vorschlug.

Das Wahlrecht für Personen über 18 Jahren wurde von den Präsidenten Dwight D. Eisenhower und Lyndon B. Johnson gewünscht. In den 1960er Jahren wurde ein Gesetz verabschiedet, das mit dem vorgeschlagenen Zusatz vergleichbar war. Die Regierung von Oregon bekämpfte dieses aber vor Gericht (Oregon v. Mitchell), und der Supreme Court stürzte die Teile des Gesetzes, welche die Staaten zur Registrierung der Bürger über 18 Jahren für Staats-Wahlen zwangen. Zu diesem Zeitpunkt hatten fünf Staaten ihren Bürgern unter 21 Jahren bereits das Wahlrecht gewährt: Georgia und Kentucky betrachteten 18 Jahre als mögliches Mindestalter für Wahlen, Alaska 19 Jahre, Hawaii und New Hampshire 20 Jahre. Viele Bürger wünschten sich ein derartiges Vorgehen von allen Staaten.

Der Kongress und die Gesetzgebungen der einzelnen Staaten spürten einen steigenden Druck, den Verfassungszusatz einzuführen, als im Vietnamkrieg viele junge Männer für ihr Land zu kämpfen und zu sterben verpflichtet waren, jedoch kein Wahlrecht hatten. Mit diesem Wissen bat Präsident Lyndon B. Johnson im Jahr 1968 den Kongress um die Einführung des Zusatzes. Der Verfassungszusatz passierte schließlich den Kongress, als er 1971 abermals von Randolph eingebracht wurde. Innerhalb von wenigen Monaten wurde er von drei Viertel der Staaten ratifiziert, schneller als jeder andere Verfassungszusatz. Am 1. Juli 1971 wurde das 26. Amendment formell von Präsident Richard Nixon beurkundet.

Eine beiläufig beabsichtigte Konsequenz dieses Verfassungszusatzes war, dass viele Staaten dadurch ihren Bürgern auch andere Erwachsenenrechte schon mit dem Alter von 18 Jahren gewährten, wie zum Beispiel Heirat und Vertragsabschluss ohne Zustimmung der Eltern. Am Ende der 1980er Jahre hatten alle Staaten dies umgesetzt (Mississippi war der letzte). Lediglich ein Recht folgte einem entgegengesetzten Trend. Der Verkauf von Alkohol ist seit 1989 durchwegs nur an Personen über 21 Jahren gestattet. Noch in den 1970ern hatte etwa die Hälfte aller Staaten die Herabsetzung auf ein Mindestalter von meist 18 Jahren in Erwägung gezogen. Dieses Alter wurde jedoch angehoben, nachdem Statistiken gezeigt hatten, dass Autofahrer zwischen 18 und 20 Jahren öfter dazu neigten, betrunken zu fahren.

Weblinks

Quellen


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