- Küchendörfer
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Die Küchendörfer waren einige Dörfer in der Umgebung von Erfurt. Dazu gehörten Witterda, Hochheim, Melchendorf, Daberstedt und Dittelstedt. Es werden aber auch andere Ortsnamen genannt.
Sie waren verpflichtet Naturalabgaben zu leisten für die Versorgung der kurfürstlichen Verwaltung - des Mainzer Hofs in Erfurt. Später wurden diese Abgaben durch Geldzahlungen abgelöst. Einige Dörfer erhielten dafür Privilegien, zum Beispiel das Recht, zollfrei Handel zu treiben, oder eine Befreiung von der Brausteuer.
Die Küchendörfer blieben nach der Reformation in Erfurt katholisch.
Der Ort Oberpörlitz war ein Küchendorf von Ilmenau. Da der Ort als einer der wenigen in Thüringen keine Kirche besitzt, waren die Einwohner von jeher eng an die Stadt Ilmenau gebunden. Sie hatten, ähnlich den Erfurter Küchendörfern, Abgaben in Naturalien zu leisten. Dies waren vor allem Wolle und Holz. Sie waren "Bürger zweiter Klasse" gegenüber den Ilmenauer Stadtbürgern, die wählen durften, ob sie ihre Abgaben in Naturalien oder in Geld bezahlten.
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