- Ankermieter
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Der Ankermieter (oft auch Anker-Geschäft – vom engl. Anchor Store) ist der Haupt-, bzw. ein Großnutzer innerhalb einer gewerblich genutzten Immobilie. Der Begriff wird vorzugsweise im Zusammenhang mit Einzelhandelsimmobilien und Einkaufszentren verwendet, bei denen der Ankermieter der Frequenzbringer für das gesamte Objekt ist.
Der Ankermieter besitzt eine überdurchschnittliche Anziehungskraft auf Kunden und wird daher auch als Magnetbetrieb bezeichnet. Dabei spielt die Positionierung innerhalb des Immobilienobjekts eine wichtige Rolle, denn von der Anziehungskraft des Ankermieters profitieren die anderen, kleineren Geschäfte. Die typische Mall, die aus einer Einkaufspassage mit kleineren Geschäften zwischen zwei Ankermietern besteht, geht zurück auf die Idee von Victor Gruen.
Wirtschaftlich gesehen ist der Ankermieter (bei größeren Zentren auch mehrere) das Frequenz bringende Zugpferd. Auch aufgrund der meist großen Mietfläche liegen die Mieten von Ankermietern vergleichsweise niedrig, so dass der wirtschaftliche Nutzen für den Eigentümer vorwiegend aus den anderen Mietflächen generiert wird.
Bei neuen Projekten muss der Ankermieter zuerst gebunden werden, da sich der Zuschnitt und die Belegung der restlichen Flächen (Branchenmix) nach ihm richtet. Ankermieter sind häufig Elektronikmärkte, Warenhäuser oder große Textilhändler und nicht selten sogar als Investoren an den Projekten beteiligt.
Der Ankermieter ist daher auch ein Schwachpunkt in der Ökonomie eines Einkaufszentrums. Der Auszug eines Ankermieters kann rasch dazu führen, dass die anderen Mieter wegen zu geringer Kundenfrequenz ebenfalls wegziehen, dass die Einnahmen die Kosten nicht decken oder aber kurzfristig ein neuer Ankermieter (für das Zentrum oft zu unvorteilhaften Konditionen) gebunden werden muss, um die genannten Effekte zu vermeiden. Daher kann ein Ankermieter das Management des Zentrums unter Umständen unter Druck setzen, um eigene Ziele durchzusetzen.
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