- LF1 Zaunkönig
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LF1 Zaunkönig Typ: STOL-Leichtflugzeug Entwurfsland: Deutsches Reich Hersteller: Technische Hochschule Braunschweig Erstflug: Dezember 1940 Stückzahl: 4 Das Langsamflugzeug LF1 Zaunkönig war ein einsitziges, propellergetriebenes STOL-Leichtflugzeug, das Anfang der 1940er Jahre von Studenten unter der Leitung von Hermann Winter an der Technischen Hochschule Braunschweig am Institut für Flugzeugbau entwickelt und gebaut wurde.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Winter war in den 1930er Jahren maßgeblich an der Entwicklung des Fieseler Storch beteiligt. Nach seinem Ausscheiden aus der Firma Fieseler übernahm er an der TU Braunschweig im August 1938 einen Lehrstuhl am Institut für Flugzeugbau. Im Zuge der Ausbildung seiner Studenten wurde dort in den Jahren 1939/1940 ein Langsamflugzeug entworfen und gebaut. Lehre und Forschung standen hierbei im Vordergrund, ein besonderer Verwendungszweck war nicht vorgegeben.
Wegen der beschränkten finanziellen Mittel sollte das Flugzeug möglichst geringe Abmessungen aufweisen und einen sparsamen Motor verwenden. Die Langsamflugeigenschaften sollten mindestens denen des Storchs entsprechen. Der Bau der Maschine (Kennung D-YBAR) in den Werkstätten des Instituts begann Mitte 1940 konnte Ende 1940 abgeschlossen werden. Der Erstflug erfolgte im Dezember 1940, am 11. November 1942 ging das Flugzeug während der Flugerprobung bei einem Unfall verloren.
Da von militärischer Seite Interesse an einem Langsam-Flugzeug für U-Boot-Beobachtung, als Panzerabwehrwaffe und zu Schulungszwecken bestand, wurde bis 1943 ein zweiter Prototyp gebaut, der nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs von den Briten beschlagnahmt wurde. Nach kurzer militärischer und etlichen Jahren privater Nutzung steht dieses Flugzeug heute in der Außenstelle des Deutschen Museums in Schleißheim.
Zwei weitere Flugzeuge dieses Typs wurden in den 1950er Jahren gebaut, eines wurde 1957 bei einem Unfall zerstört. Dabei kam der Pilot Oskar-Heinrich Bär, einer der bekanntesten deutschen Jagdpiloten des 2. Weltkrieges ums Leben.
Der „Zaunkönig“ erhielt am 10. Juni 1955 als erstes nach dem Krieg in Deutschland gebaute Motorflugzeug die Verkehrszulassung (D-EBAR). Die Musterzulassung wurde am 5. Oktober 1955 erteilt.
Erhaltene Flugzeuge
- D-EBCQ (Nr. 2) befindet sich in der Flugwerft Schleißheim.[1]
- D-EBCG (Nr. 4) ist im Internationalen Luftfahrtmuseum Manfred Pflumm in Villingen-Schwenningen ausgestellt.[2]
Technische Daten
Kenngröße Daten Besatzung 1 Länge 6,08 m Spannweite 8,02 m Höhe 2,38 m Flügelfläche 9,20 m² Leergewicht 256 kg Startgewicht 355 kg Reisegeschwindigkeit ? km/h oder kts Mindestgeschwindigkeit 50 km/h Start- und Landefläche 20 m x 100 m Höchstgeschwindigkeit 180 km/h Dienstgipfelhöhe 4650 m Reichweite 400 km Triebwerk Zündapp Z 9-092 mit 37 kW/50 PS Kraftstoffvorrat 40 l Siehe auch
Literatur
- F.K. Franzmeyer: Die Geschichte des Langsamflugzeuges LF1 "Zaunkönig". Chronik über das erste nach dem 2. Weltkrieg in der Bundesrepublik Deutschland gebaute und zugelassene Flugzeug. Flugzeug Profile Nr.3, UNITEC-Medienvertrieb e.K., Stengelheim, Deutschland, 2000
- H. Winter: Das einsitzige Langsamflugzeug LF1 und seine Flugleistungen. VDI-Zeitschrift, Band 88, Nr. 3/4, S. 43, 22. Januar 1944
- H. Redemann: LF1 Zaunkönig. Flug Revue & Flugwelt International, Nr. 6, S. 48ff, Stuttgart, 1974
- J. Fricker: Zaunkönig - A study in slow motion. AIR International, Issue May, pp.229, Key Publishing, Großbritannien, 1982
- ders.: Slow bird from Brunswick - part 1 & 2. Air International, Issue November & December, pp.52/pp.62, Key Publishing, Großbritannien, 1992
Einzelnachweise
- ↑ Flugwerft Schleißheim: LF1 Zaunkönig, abgerufen am 5. März 2009
- ↑ Internationale Luftfahrtmuseum am Flugplatz Schwenningen: LF1 Zaunkönig, abgerufen am 5. März 2009
Weblinks
Commons: LF1 Zaunkönig – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- www.ifl.tu-bs.de: Institut für Flugzeugbau und Leichtbau der Technischen Universität Braunschweig, abgerufen am 5. März 2009
- www.ifl.tu-bs.de: Ausführliche Geschichte und technische Beschreibung, abgerufen am 5. März 2009
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