- LINPACK
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LINPACK bezeichnete zunächst eine numerische Programmbibliothek zum Lösen von linearen Gleichungssystemen. Später wurde der Name auch für ein Programm zum Messen der Geschwindigkeit eines Computers verwendet. In der Urfassung dieses Messprogramms wird fast die gesamte Arbeit in zwei Unterprogrammen aus der genannten Programmbibliothek erledigt.
Die Programmbibliothek LINPACK wurde in den 1970er und 1980er Jahren entwickelt und wurde später durch LAPACK weitgehend ersetzt.
Das Messprogramm LINPACK wird zur Leistungsmessung von Supercomputern eingesetzt, da bei den dort häufig implementierten impliziten Lösungsverfahren das Lösen von linearen Gleichungssystemen eine entscheidende Rolle spielt. Das Ergebnis wird in Gleitkommaoperationen pro Sekunde (FLOPS) angegeben und in der TOP500-Liste der schnellsten Supercomputer veröffentlicht. LINPACK-Programme sind normalerweise in Fortran verfasst, es gibt aber auch Versionen in den Programmiersprachen C, C++, Pascal, Java und anderen.
Inhaltsverzeichnis
Kritik
In letzter Zeit gerät der Vergleich mit LINPACK oft in Kritik, da bestimmte Architekturen bei ihm besser abschneiden, und er somit nicht vergleichbare Resultate liefert. Vor allem Systeme, die mit relativ geringen Speicherbandbreiten und -kapazitäten ausgestattet sind, haben es zu leicht, dank ihrer reinen CPU-Leistung an die Spitze der Liste zu kommen, obwohl sie nur für sehr spezielle Probleme, nicht aber für umfangreiche, realitätsnahe Simulationen genutzt werden können.
Als aktuelles Beispiel sei hier der Superrechner MDGRAPE-3 genannt, der im japanischen Forschungszentrum RIKEN Berechnungen für Molekulardynamik durchführt. Seine Rechenleistung beträgt mehr als ein Petaflop, was somit den zehntpatzierten Rechner der Top 500 IBMs Roadrunner schlägt. Dennoch kann er nicht in die TOP500-Liste aufgenommen werden, da der LINPACK-Benchmark auf ihm nicht lauffähig ist.
Einige LINPACK-Benchmarks
(Stand Juni 2011)
Name Standort Position in den TOP500[1] LINPACK
Rmax in GigaFLOPSK computer Fujitsu RIKEN Advanced Institute for Computational Science, Japan 1. ca. 8.162.000 Tianhe-1A Nvidia/Intel National Supercomputing Center, Tianjin, China 2. ca. 2.507.000 Cray XT5 Jaguar Oak Ridge National Laboratory, TN, USA 3. ca. 1.759.000 Nebulae (Dawning) National SuperComputer Center Shenzhen, China 4. ca. 1.271.000 Tsubame 2 (NEC/HP) Tokyo Inst. Of Technology, Japan 5. ca. 1.192.000 Cielo (Cray) DOE/NNSA/LANL/SNL, USA 6. ca. 1.111.000 Pleiades (SGI) NASA/Ames REserach Center/NAS, USA 7. ca. 1.088.000 Hopper (Cray XE6) DOE/SC/LBNL/NERSC, USA 8. ca. 1.054.000 Tera 100 (Bull) CEA, Frankreich 9. ca. 1.050.000 Roadrunner (IBM) Los Alamos National Laboratory, USA 10. ca. 1.042.000 Einzelnachweise
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