- La Granja de San Ildefonso
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Der Palacio Real La Granja de San Ildefonso ist eine ehemalige Sommerresidenz der spanischen Könige. Das Schloss liegt in San Ildefonso in der Region Segovia, ca. 60 Kilometer nordwestlich von Madrid.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte des Palastes
An der Stelle des Schlosses befand sich seit dem späten Mittelalter eine kleine Wallfahrtskapelle, die dem Heiligen Ildefons (span. „San Ildefonso“) gewidmet war und von den Hieronymitenmönchen betreut wurde, die hier zudem ein Kloster führten. Zu diesem Kloster gehörte später ein kleines Landhaus (span. granja), in welchem Philipp V. einmal beherbergt wurde und sich dort in die schöne Landschaft verliebte. 1720 kaufte der König den Hieronymitenmönchen die Ländereien um das Kloster und das Landhaus ab und begann mit den Planungen für den Bau eines Schlosses.
Anfangs wurde ein einfaches vierflügeliges Schloss um den ehemaligen Kreuzgang des Klosters errichtet, welches durch Teodoro Adremáns ausgeführt wurde. In diesen Schlossbau wurde die künftige Palastkirche rückwärts zum Corps de Logis integriert, so dass sie die gegenseitige Fassade zur Gartenseite bildet. 1723 waren die Arbeiten soweit voran geschritten, dass das Königspaar seine neue Residenz beziehen konnte. Bereits um 1724 erscheint dem König sein neuer Palast als zu klein und es werden in den folgenden Jahren insgesamt vier Flügel, jeweils zwei links und rechts des Hauptgebäudes, angefügt, welche die Breite des Schlosses auf der Gartenseite nun auf 153 Meter erweitern und dem Grundriss des Gebäudes nun die ungefähre Gestalt eines großen H verleihen. Die durch die neuen Anbauten entstehenden Ehrenhöfe werden gemäß ihrer Nutzung, bzw. ihrer Form, bald als Kutschenhof und als Hufeisenhof bezeichnet.
1734 wurde der italienische Architekt Filippo Juvarra an den spanischen Hof beordert, der hier mit den Planungen für den Neubau des durch einen Brand zerstörten Palacio Real von Madrid betraut war und für das Schloss von La Granja die Fassaden überarbeitete und diesem sein heutiges Aussehen gab.
Der Schlossbereich wurde in den folgenden Jahrhunderten ständig umgebaut, erweitert und mit Nebengebäuden vergrößert, der Palast war immer wieder durch die Bourbonen bewohnt und gehörte lange zu den beliebtesten Residenzen des Königshauses. Bedingt durch seine Lage in mehr als 1.200 Meter Höhe über dem Meeresspiegel waren die Sommer hier frischer als in der sengenden Hauptstadt. Auch der Diktator Francisco Franco hat das Schloss regelmäßig aufgesucht.
Im 20. Jahrhundert verwüsteten zwei Brände Teile des Palastes: 1918 brach ein Feuer aus, das mehr als die Hälfte der Dächer und einige Nebengebäude zerstörte; die anschließenden Restaurierungsarbeiten benötigen fast zehn Jahre. 1991 wurden durch einen weiteren Brand die ehemaligen Privaträume Francos vernichtet.
Der Palast von La Granja dient heute als Museum, in dem umfangreiche Kunstschätze der spanischen Könige zur Schau gestellt werden. Besonders bekannt ist das Schloss für seine bedeutenden Gobelins.
Der Park
Zum Palast gehört ein 600 Hektar umfassender Schlosspark, der einer der größten Spaniens ist. Auf der Gartenseite des Corps de Logis befindet sich ein mit Hecken abgegrenztes Parterre mit einer großen Kaskade. Die sich anschließenden Bereiche sind in Boskette gegliedert. Ein See, El Mar genannt, der als Wasserspeicher dient, liegt in einem großen Waldbereich.
Der Barockgarten von La Granja ist nach dem Vorbild des Parks von Versailles entstanden. Der Wasserreichtum der nahe gelegenen Berge gestatten den Betrieb zahlreicher Wasserkünste und der großen Kaskade. In zwei zusammengelegten Bosketten befindet sich ein 2,7 Hektar großes Wirbellabyrinth, das nach einem Plan von Antoine-Joseph Dézallier d'Argenville um 1725 angelegt wurde.
Impressionen der Parkanlagen
Siehe auch
Literatur
- Juan A. Hernandez Ferrero: Spanische Königspaläste, Zeugnisse einer Nationalgeschichte. Könemann, Köln 1999, ISBN 3-8290-2231-X
40.8975-4.0045833333333Koordinaten: 40° 53′ 51″ N, 4° 0′ 16″ W
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