La Higuera

La Higuera
La Higuera
Che-Guevara-Denkmal in La Higuera
Che-Guevara-Denkmal in La Higuera
Basisdaten
Einwohner (Stand) 119 Einw. (Volkszählung 2001) [1]
Höhe 2.047 m
Telefonvorwahl +591/
Koordinaten 18° 48′ S, 64° 12′ W-18.795-64.2013888888892047Koordinaten: 18° 48′ S, 64° 12′ W
La Higuera (Bolivien)
La Higuera
La Higuera
Politik
Departamento Santa Cruz
Provinz Vallegrande
Klima

La Higuera ist eine Ortschaft im Departamento Santa Cruz im südamerikanischen Anden-Staat Bolivien. Der spanische Ortsname bedeutet „Feigenbaum“, der in der Umgebung von La Higuera in großer Zahl wächst.

Inhaltsverzeichnis

Lage

La Higuera befindet sich im Landkreis (Municipio) Pucará in der Provinz Vallegrande. Die Ortschaft liegt auf einer Höhe von 2.047 m acht Kilometer östlich des tief eingeschnittenen Tales des Río Grande, der hier die Gebirgsmassive der Cordillera Central im Westen und der Cordillera Oriental im Osten voneinander trennt.

Geographie

La Higuera liegt auf einem Höhenrücken der südwestlichen Ausläufer der Cordillera Oriental. Die mittlere Jahrestemperatur der Region liegt bei 18 °C, der Jahresniederschlag beträgt knapp 700 mm.[2] Die Region weist ein ausgeprägtes Tageszeitenklima auf, die Monatsdurchschnittstemperaturen schwanken nur unwesentlich zwischen 15 °C im Juni/Juli und 20 °C im Dezember/Januar. Die Monatsniederschläge liegen zwischen nur 10 mm in den Monaten Juli und August und über 100 mm von Dezember bis Februar.

Verkehrsnetz

La Higuera liegt 315 km südwestlich von Santa Cruz, der Hauptstadt des gleichnamigen Departamentos. Von Santa Cruz führt die asphaltierte Fernstraße Ruta 7 in westlicher Richtung nach Cochabamba und erreicht nach 187 km über Samaipata und La Angostura die Kleinstadt Mataral. Von dort zweigt die Ruta 22 in südlicher Richtung ab und führt nach 61 km über Vallegrande nach Guadalupe. Hier ist der Ausgangspunkt der 2004 neu eingerichteten Ruta 38 ("Ruta del Che"), die in westlicher Richtung nach 74 km den Río Grande überquert, und von der auf der Höhe ein Seitenweg in südlicher Richtung nach La Higuera führt.

Bevölkerung

Die Bevölkerungszahl der Ortschaft bei der Volkszählung 2001 betrug 119 Einwohner[3]. Aufgrund der historisch gewachsenen Bevölkerungsverteilung weist die Region einen hohen Anteil an Aymara-Bevölkerung auf, im Municipio Calacoto sprechen 93,1 % der Bevölkerung die Aymara-Sprache.[4]

Geschichte

Bekannt wurde la Higuera durch den argentinisch-kubanischen Revolutionär und Guerillakämpfer Ernesto „Che“ Guevara, der hier am 9. Oktober 1967 von der bolivianischen Armee unter Beteiligung des US-amerikanischen Geheimdienstes CIA erschossen wurde.

Che Guevara führte damals eine kleine Gruppe internationalistischer Guerilleros, die eine Guerilla-Armee unter dem Namen ELN in Bolivien aufbauen wollten und von Kuba unterstützt wurden. Bevor ihnen aber der Aufbau einer schlagkräftigen Gruppe gelungen war, wurden sie entdeckt und in Scharmützel mit dem bolivianischen Militär verwickelt, das von der CIA unterstützt wurde. Schon früh wurde die Truppe getrennt: Che Guevara führte die eine Gruppe an, die auf der Suche nach der zweiten Gruppe an den östlichen Anden-Abhängen herumirrte und hin und wieder Hinterhalte gegen die Armee legte. Ein Kontakt zwischen den beiden Gruppen konnte aber bis zum Schluss nicht mehr hergestellt werden. Mitte des Jahres 1967 wurde das Rückzugsgebiet der bewaffneten Kämpfer um die Kubaner immer enger. Die zweite Gruppe wurde am 31. August 1967 aufgerieben; mit ihrem Chef Juan Vitalio Acuña Núñez starb auch die Deutsch-Argentinierin Tamara Bunke ("Tania la Guerillera") in einem feindlichen Hinterhalt bei Vado de Puerto Mauricio.

Che Guevaras Gruppe, die am Ende nur noch aus 14 Mann bestand, wurde am 8. Oktober 1967 in der bei La Higuera liegenden Schlucht Quebrada del Churo (auch: "Quebrada del Yuro") von Regierungstruppen aufgespürt. Nach heftigen Kämpfen wurde der verwundete Comandante Che Guevara dort festgenommen und ins Schulgebäude von La Higuera gebracht, wo er unter Leitung eines CIA-Agenten verhört wurde. Am folgenden Tag wurde er in dem Ort ohne Gerichtsverhandlung erschossen. Die Leiche von Che Guevara sollte spurlos beseitigt werden und wurde heimlich in Vallegrande auf dem Flugplatz begraben.

In La Higuera erinnert heute ein Denkmal in Form einer überlebensgroßen Büste an Che Guevara, im ehemaligen Schulhaus befindet sich eine Gedenkstätte.

Einzelnachweise

  1. Instituto Nacional de Estadística Bolivia (INE)
  2. GEO ReiseCommunity
  3. Instituto Nacional de Estadística Bolivia (INE)
  4. INE-Sozialdaten

Literatur

Ernesto Che Guevara: Bolivianisches Tagebuch.. Verlag Volk und Welt, Berlin 1967, ISBN 3-353-00267-7.

Weblinks

 Commons: La Higuera – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Wikimedia Foundation.

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