La Vie Claire

Unter dem Namen des Sponsors La Vie Claire fungierte von 1984 bis 1986 eine französischer Profi-Mannschaft im Straßenradsport. Bekannt wurde das Team vor allem durch seinen einzigartigen Erfolg bei der Tour de France 1985 und 1986, als La Vie Claire mit Bernard Hinault bzw. Greg LeMond jeweils den Erst- und Zweitplatzierten der Tour de France stellen konnte.

Zur Saison 1984 gegründet und finanziell unterstützt wurde das Team von dem französischen Unternehmer Bernard Tapie und seiner Diät-Lebensmittelkette La Vie Claire. Sportlicher Leiter war der Schweizer Paul Koechli. Das Trikotdesign der La Vie-Claire-Fahrer war den abstrakt-geometrischen Bildern Piet Mondrians nachempfunden.

Tapie warb für sein Team den französischen Superstar Bernard Hinault mit bis dahin für den Radsport unvorstellbaren Summen vom Konkurrenten Renault-Gitane ab. 1984 gewann Hinault zwar u.a. die Lombardei-Rundfahrt, bei der Tour 1984 blieb er aber hinter Laurent Fignon zurück. Für die nächste Saison verstärkte Tapie sein Team nochmals und verpflichtete Greg LeMond, den Tourdritten 1984, ebenfalls vom Renault-Rennstall. Hinault gewann zunächst zum dritten Mal den Giro d’Italia, ehe er seinen fünften und letzten Toursieg herausfuhr. Die Tour de France 1985 wurde zum Triumphzug für La Vie Claire, mit Hinault und LeMond auf den ersten beiden Gesamtplätzen. Dabei wurde der in den Pyrenäen stärker wirkende und angriffslustige US-Amerikaner vom Sportlichen Leiter Koechli im Rahmen einer Teamorder zugunsten Hinaults zurückgehalten. Ein Jahr später war der Zieleinlauf umgekehrt: LeMond gewann die Tour de France 1986 nach spannendem Rennverlauf vor Hinault, die Teamkollegen Andrew Hampsten und Niki Rüttimann vervollständigten mit dem vierten und siebten Platz den totalen Triumph La Vie Claires, der allenfalls mit der Leistung des Team Telekom bei der Tour 1996 (1., 2. Platz und Grünes Trikot) vergleichbar ist.

1987 wurde La Vie Claire als Hauptsponsor von dem Elektronikkonzern Toshiba abgelöst, siehe Toshiba (Radsportteam).