Anna Christie (deutsche Version)

Anna Christie (deutsche Version)
Filmdaten
Deutscher Titel Anna Christie
Produktionsland USA
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1930
Länge 82 Minuten
Stab
Regie Jacques Feyder
Drehbuch Frances Marion nach dem Stück Anna Christie von Eugene O'Neill
Produktion Irving Thalberg
Kamera William H. Daniels
Schnitt Hugh Wynn
Besetzung

Anna Christie ist ein US-amerikanischer Spielfilm mit Greta Garbo aus dem Jahr 1930 und die deutschsprachige Version des gleichnamigen englischen Originals Anna Christie. Regie führte Jacques Feyder. Die Uraufführung fand am 22. Dezember 1930 in Köln statt.

Handlung

Im Hafenviertel von New York besucht die junge Anna Christie ihren Vater Chris, der sie als kleines Kind zurückließ, um weiter zur See zu fahren. Während sie auf ihn wartet, trifft sie die Geliebte ihres Vaters, die alte Prostituierte Marthy. Beide führen eine lebhafte Konversation, in der deutlich wird, dass Anna eine Zeitlang selber auf St. Pauli in Hamburg diesem Gewerbe nachgegangen ist. Später trifft Anna ihren Vater und ist gerührt von der überschwänglichen Begrüßung durch den alten Mann und da Chris von der Tugendhaftigkeit seiner Tochter überzeugt ist, wagt Anna es nicht, ihm von ihrer Vergangenheit als Prostituierte zu erzählen. Chris nimmt Anna mit an Bord seines Kohlenschiffs und nachdem sie sich an das Leben auf See gewöhnt hat, scheinen die schmerzlichen Erinnerungen von ihr abzufallen. Als jedoch der in Seenot geratene Matrose Matt auf das Schiff gelangt, droht seine ungestüme Leidenschaft für Anna nicht nur die neue Beziehung zu ihrem Vater zu zerstören, sondern auch ihr dunkles Geheimnis ans Licht zu bringen. Erst nach einer heftigen Auseinandersetzung sind beide Männer bereit, Anna zu vergeben und schließlich finden Anna und Matt ihr gemeinsames Glück.

Hintergrund

Garbo drehte unmittelbar nach Vollendung der englischen Version unter der Regie von Jacques Feyder eine deutsche Version, die sich in etlichen Aspekten unterscheidet. Ein solches Verfahren war in den Frühzeiten des Tonfilms nicht ungewöhnlich und auch andere etablierte Stars wie Maurice Chevalier produzierten gelegentlich Remakes in ihrer Landessprache. Garbos deutsche Aussprache ist etwas schwer, doch insgesamt sind die Dialoge flüssiger und weniger mit Pathos aufgeladen. Auch agiert die Schauspielerin bereits gelöster und wirkt weniger angespannt. In einigen Szenen lacht sie sehr herzlich. Im privaten Kreis hat Garbo immer wieder betont, sie hätte in der deutschen Version von Anna Christie eine ihrer besten schauspielerischen Leistungen überhaupt gegeben.

Zu der entspannten Haltung der Garbo wird sicherlich der Umstand Rechnung getragen haben, dass ihre Mentorin und gute Freundin Salka Viertel die Rolle der Marthy übernahm. Viertel, die unter ihrem Geburtsnamen Salka Steuermann im Credit geführt wird, war etliche Jahre jünger als Marie Dressler, die im Original die Marthy gespielt hatte, doch gab sie der Rolle mehr Wärme und Verletzlichkeit.

Die Dreharbeiten fanden im Frühjahr 1930 statt, wobei die meisten der Sets wiederverwendet wurden.

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