Laeten

Laeten

Laeti, die Pluralform von laetus, war ein Begriff der im späten Römischen Reich seit dem Ende des 3. Jahrhunderts verwendet wurde.[1] Der Begriff bezeichnete germanische Stämme, die nach ihrerzT. auch freiwilligenUnterwerfung[2] unter die römische Macht in Nordgallien von den Römern vorwiegend auf Staatsland angesiedelt wurden, im Rechtsstatus der Hörigkeit sich befanden und Kriegsdienst für das Römische Reich zu leisten hatten.[3]

Der Begriff laetus wurde erstmals 297 erwähnt, letztmalig ist die Existenz von Laeten für das Jahr 465 bezeugt.[4] Die Herkunft des Begriffs laetus ist ungewiss, er leitet sich aber vermutlich von dem westgermanischen Wortlatanab, was so viel bedeutet wiefreilassen“, mit der Bedeutung, Leibeigener, Höriger oder Halbfreier.[5] Andere Quellen sehen den Ursprung des Begriffs in der lateinischen, keltischen oder sogar persischen Sprache[6].

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Zum historischen Hintergrund der Ansiedlung derlaetisiehe Ernst Wahle: Ur- und Frühgeschichte im mitteleuropäischen Raum. 9. neu bearb. Aufl. Gebhardt. Handbuch der deutschen Geschichte. Hrsg. von Herbert Grundmann. Band 1. München: Deutscher Taschenbuch Verlag, 1979, S. 140-142
  2. Bei E. F. Jung ist bei dem Begrifflaetidagegen nur von Kriegsgefangenen die Rede, vgl. Ernst F. Jung: Sie bezwangen Rom. Die Rolle der Germanen von der Frühzeit bis zu Karl dem Großen. 2. Aufl. München: Wilhelm Heyne Verlag, 1980, S. 316
  3. Adolf Lippold: Laeti. In: Konrad Ziegler / Walter Sontheimer (Hrsg.): Der Kleine Pauly. Lexikon der Antike. Bd. 3: Iuppiter - Nasidienus. München: Deutscher Taschenbuch Verlag, 1979, Sp. 449
  4. Adolf Lippold: Laeti. In: Konrad Ziegler / Walter Sontheimer Hrsg.): Der Kleine Pauly. Lexikon der Antike. Bd. 3: Iuppiter - Nasidienus. München: Deutscher Taschenbuch Verlag, 1979, Sp. 450
  5. Konrad Fuchs / Heribert Raab: Wörterbuch zur Geschichte. Band 2: Konz-Z. 3. Auflage München: Deutscher Taschenbuch Verlag, 1977, S. 474; Walde & Hofmann (1965) Bd. 1. A - L. 4. Aufl.
  6. Neue Pauly-Wissowa Laeti

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