Lagaš

Lagaš
Sitzende Statue des Gudea, Prinz von Lagaš, der Gottheit Ningišzida gewidmet (ca. 2.120 v. Chr.; ausgegraben in Telloh [Girsu], Irak)

Lagaš (auch Lagasch, Lagas) war eine sumerische Stadt in Süd-Mesopotamien. Der heutige Name ist Tell el-Hiba (Provinz Dhi Qar, Irak).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Lagaš wurde bereits seit dem 4. Jahrtausend v. Chr. besiedelt. Es erlangte seine größte Bedeutung in der zweiten Hälfte des 3. Jahrtausend v. Chr. Lagaš war ein Stadtstaat, der mehrere umliegende Orten beherrschte.

Die Mitte des 3. Jahrtausends v. Chr. war durch ständige Konflikte mit der Nachbarstadt Umma geprägt, die schließlich zur Zerstörung der Stadt Lagaš durch Lugalzagisi von Umma und Uruk führten.

Nach dem Niedergang des Reiches von Akkad und einer Zeit geringer Bedeutung stieg Lagaš unter der II. Dynastie – besonders unter Gudea – zur dominanten Macht in Sumer auf. Hauptort von Lagaš war zu dieser Zeit aber nicht mehr die Stadt Lagaš, sondern Girsu (heute Telloh), wo der Gott Ningirsu verehrt wurde.

Das Gebiet von Lagaš umfasste ca. 160.000 ha, 17 größere Städte, acht Gebietshauptstädte und viele Dörfer, von denen ca. 40 namentlich bekannt sind. Aus Inschriften und Tempelbauten lässt sich erschließen, dass vermutlich auch Eridu, Ur, Nippur, Adab, Uruk und Badtibira die Oberhoheit von Lagaš anerkannten. Da dieser Einfluss weniger durch kriegerische Handlungen als durch Handelskontrakte erworben wurde, folgte eine Zeit der Blüte. Die Infrastruktur wurde verbessert, Kanäle und Entwässerungssystem gebaut, aber auch die Künste profitierten.

Die Hegemonie von Lagaš fand ihr Ende mit dem Aufstieg der III. Dynastie von Ur.

Literaturhinweise

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Lagash – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
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