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Ein Bienenzaun (auch Immenzaun oder Lagd) ist ein überdachter, halboffener Bienenstand, in dem Imker (vorwiegend in Norddeutschland) früher ihre Bienenstöcke wettergeschützt aufstellten.
Inhaltsverzeichnis
Verbreitung
Bienenzäune waren das Ergebnis der Korb- bzw. Heideimkerei im Gebiet der Lüneburger Heide. Imker vermehrten ihre Bienenvölker durch Schwärme auf mehrere hundert im Sommerhalbjahr, so dass ein erheblicher Platzbedarf zu ihrer Aufstellung bestand. Als in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Heideflächen durch Aufforstung und Ackerbewirtschaftung verschwanden, ging diese spezielle Form der Bienenhaltung im norddeutschen Raum zurück. Nach dem Niedergang der norddeutschen Korb- und Heideimkerei übernahmen Bienenhäuser in ganz Deutschland diese Schutzfunktion. Bienenzäune sind Zeugen der historischen Korbimkerei, die über Jahrhunderte in der Lüneburger Heide Honig und Bienenwachs produzierte. Heute finden sich solche Anlagen als historische Relikte in der Nähe früherer Heideflächen.
Aufbau
Ein Bienenzaun ist aus einem rund 2 m hohen Holzgerüst aufgebaut, das entweder langgestreckt ist oder geschlossen im Viereck umläuft. Die Tiefe des "Zauns" beträgt etwa 1 - 2 m. Die Seitenlänge kann 20-30 m betragen. Als Witterungsschutz sind die Rückseite und die Seitenflächen mit Brettern verkleidet. Als Regenschutz dient ein Ziegeldach, das früher auch in Stroh ausgeführt war. Im Inneren des Bienenzauns wurden auf Holzbrettern (meist auf 2 Ebenen) regalähnlich die Bienenkörbe regensicher und weitgehend windgeschützt aufgestellt. In den großen, viereckigen Bienenzäunen war eine Aufstellung von 100-200 Körben normal. Diese Anlagen verfügten meist an der wettergeschützten Südseite über eine Öffnung zum Betreten.
Vorgänger
Vorgänger des Bienenzauns war in seiner Urform die "Erdlie". Dabei standen die Bienenkörbe auf einem Eichenbrett, das auf dem Boden lag. Darüber wurde als Regenschutz ein schräg stehendes Lattendach für eine Seite errichtet. Dies wurde mit Heideplaggen (oberste Erdschicht) bedeckt.
Weblinks
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