- Lager Rivesaltes
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Das Camp de Rivesaltes (auch Camp Joffre genannt) ist ein Militärcamp in Frankreich, das sich auf dem Gebiet der Gemeinde Rivesaltes im Département Pyrénées-Orientales, unweit von Perpignan, befindet. Teile des Camps wurden von 1939 bis 2007 als Internierungslager bzw. Konzentrationslager benutzt. Die dunkelste Periode des Lagers Rivesaltes war 1942, als von dort aus 2.251 Juden (darunter 110 Kinder) via Drancy ins Vernichtungslager KZ Auschwitz deportiert wurden, um dort ermordet zu werden. Das Camp de Rivesaltes ist als Lager Rivesaltes im deutschsprachigen Raum relativ bekannt, da zeitweise eine Vielzahl von badischen und pfälzischen Juden dort interniert waren, die zuvor aus Deutschland nach Frankreich geflohen waren und geglaubt hatten, sich dort vor den Nazis in Sicherheit gebracht zu haben. Für viele deutsche Juden war es die letzte bzw. vorletzte Zwischenstation vor dem Vernichtungslager.
Neben der Internierung von vor allem ausländischen, d. h. in der Mehrzahl deutschen Juden, wurde das Camp 1939 nach dem Sieg der Franco-Truppen im Spanischen Bürgerkrieg durch die Internierung geflüchteter spanischer Anhänger der Zweiten Spanischen Republik (Retirada[1]) sowie Anfang der 1960er-Jahre durch die Internierung der Harkis nach dem Algerienkrieg international bekannt.
Das Lagergelände, auf dem bis vor wenigen Jahren noch Algerien-Flüchtlinge lebten (deren Baracken-Unterkünfte noch teilweise erhalten sind), liegt am Rande eines Industriegebietes und wirkt heute völlig verwahrlost.
Bibliographie
- Anne Boitel, Le Camp de Rivesaltes 1941-1942, Presses Universitaires de Perpignan, Mare Nostrum, Perpignan, 2001.
- Joël Mettay, L’Archipel du mépris, Trabucaire, Perpignan, 2001.
- Abderamen Moumen, Entre histoire et mémoire. Les rapatriés d'Algérie. Dictionnaire bibliographique, Gandini, Nice, 2003.
- Denis Peschanski, La France des camps, Gallimard, Paris, 2002
Einzelnachweise
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