- Anna Laetitia Barbauld
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Anna Laetitia Barbauld (* 20. Juni 1743 in Kibworth Harcourt, Leicestershire; † 9. März 1825 in Stoke Newington) war eine englische Autorin.
Leben
Anna Laetitia Barbauld, Tochter des Arztes John Aikin und Jane Jennings, wurde am 20. Juni 1743 in Kibworth Harcourt, Leicestershire, geboren, wo ihr Vater eine Schule für Jungen leitete. 1758 unterrichtete John Aikin an der neuen Warrington Academy for Dissenters in Lancashire; Anna sollte sich die kommenden 15 Jahre in diesem intellektuellen Zentrum aufhalten und von dem Privatunterricht ihres Vaters profitieren. In Warrington ermutigte sie der Lehrer Joseph Priestley, Gedichte zu verfassen. Annas Bruder John Aikin veröffentlichte ihre ersten Verse in seinem Werk Essay on Song-Writing (1772). Nur ein Jahr später erschienen Annas Poems (London: Joseph Johnson), denen gute Kritiken beschieden waren. Ebenfalls 1773 veröffentlichte sie gemeinsam mit ihrem Bruder die Miscellaneous Pieces in Prose (London: Joseph Johnson).
Anna heiratete im Mai 1774 den sechs Jahre jüngeren Geistlichen Rochemont Barbauld, der an der Akademie in Warrington erzogen worden war. Das Paar wohnte in Palgrave, Sussex, wo Rochemont eine Schule für Jungen eröffnete, an der auch Anna unterrichtete. In den folgenden Jahren erschienen Annas Devotional Pieces (1775), ihre vielfach gedruckten Lessons for Children (1787-88) und die Hymns in Prose for Children (London: Joseph Johnson, 1781). Durch regelmäßige Besuche in London machte Anna u.a. die Bekanntschaft von Autorinnen wie Elizabeth Montagu, Hester Chapone und Hannah More.
1785 musste die Schule in Palgrave geschlossen werden, und das Paar ließ sich nach einem einjährigen Aufenthalt auf dem Kontinent schließlich in Hampstead nieder, wo Rochemont einer kleinen Gemeinde vorstand.
Nach der Französischen Revolution veröffentlichte Anna Pamphlete und andere politische Schriften, darunter etwa das Werk Sins of the Government, Sins of the Nation (London: Joseph Johnson, 1793), mit dem Anna sich gegen den Krieg mit Frankreich aussprach. Gegen den Sklavenhandel richtete sich die Epistle to William Wilberforce (1791). Viele ihrer Gedichte erschienen im Monthly Magazine, das ihr Bruder herausgab.
1802 zog Anna mit ihrem Mann nach Stoke Newington. In den folgenden Jahren litt sie unter den Gewaltausbrüchen ihres psychisch kranken Mannes, bis dieser in Gewahrsam genommen wurde. 1808 nahm sich Rochemont Barbauld das Leben.
Anna Barbauld blieb literarisch überaus produktiv, gab Samuel Richardsons Briefe (6 vols, 1804) und die 50-bändige Anthologie The British Novelists (1810) heraus, die sie mit einem Essay über das Genre des Romans einleitete. Zu ihren literarischen Bekannten zählten mittlerweile Sir Walter Scott, William Wordsworth, Robert Southey, Samuel Taylor Coleridge und Samuel Rogers.
Anna starb am 9. März 1825 in Stoke Newington. Ihre Nichte Lucy Aikin gab posthum Anna Barbaulds Works heraus (2 vols, 1825).
Über die schriftstellerischen Qualitäten von Mrs. Barbauld und Mrs. Trimmer als Kinderbuchautorinnen hat sich Charles Lamb 1802 in einem Brief an Coleridge geäußert: „Der Teufel möge sie holen [...]! Diese törichten Weiber und ihre Gefolgschaft haben alles Menschliche im Mann und Kind verrosten und verfaulen machen ...“[1].
- ↑ Zit. nach Paul Hazard (1952:55)
Literatur
- Bode, Christoph: Ad Fontes! Remarks on the Temporalization of Space in Hemans (1829), Bruce (1790), and Barbauld (1812). In: Romanticism: The Journal of Romantic Culture and Criticism 10:1 (2004), pp. 63-78.
- McCarthy, William: Mother of All Discourses: Anna Barbauld's Lessons for Children. In: Ruwe, Donelle (ed. and introd.). Culturing the Child, 1690-1914: Essays in Memory of Mitzi Myers. Lanham, MD: Scarecrow, with Children's Literature Association, 2005, 85-111.
- William McCarthy: Anna Letitia Barbauld : voice of the enlightenment, Baltimore, Md. : Johns Hopkins Univ. Press, 2008, ISBN 978-0-8018-9016-1
- Paul Hazard: Kinder, Bücher und große Leute. Vorwort von Erich Kästner. Aus dem Französischen von Harriet Wegener. Hamburg: Hoffmann und Campe Verlag 1952.
- Ready, Kathryn J.: 'What then, Poor Beastie!': Gender, Politics, and Animal Experimentation in Anna Barbauld's 'The Mouse's Petition'. In: Eighteenth-Century Life 28:1 (2004 Winter), 92-114.
- Tales, Poems, and Essays by Anna Laetitia Barbauld, with a Biographical Sketch by Grace A. Oliver (Boston: Roberts, 1884).
- Betsy Rodgers, Georgian Chronicle: Mrs. Barbauld and Her Family (London: Methuen, 1958).
- Samuel Pickering, "Mrs. Barbauld's Hymns in Prose: 'An Air-Blown Particle' of Romanticism?" Southern Humanities Review, 9 (Summer 1975), pp. 259-268.
- B.A. Rodgers: Georgian Chronicle: Mrs. Barbauld & her Family. Methuen & Co. Ltd, London, first edition, 1958
Weblinks
Commons: Anna Laetitia Barbauld – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Anna Laetitia Barbauld im Katalog der SUB Göttingen
- Informationen zu Leben und Werk bei The Celebration of Women Writers (englisch): Anna Laetitia Aikin Barbauld (1743-1825)
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