Lallinger Winkel

Lallinger Winkel
Blick von Langfurth über den Lallinger Winkel

Der Lallinger Winkel ist ein nach dem Ort Lalling benanntes, 162 km² großes Hochtal im Landkreis Deggendorf im Bayerischen Wald.

Das Gebiet öffnet sich nach Südwesten zur Donau und wird im Nordwesten, Norden und Osten von den Kammhöhen des Vorderen Bayerischen Waldes eingefasst, wodurch die kalten Winde und Regen abgehalten werden. Außer Lalling gehören an den Randbereichen noch die Gemeinden Schaufling, Grattersdorf und Hunding zum Lallinger Winkel.

Im Süden bei Auerbach schließt die weit über die Donau nach Norden reichende Hengersberg-Schwanenkirchener Tertiärbucht an den Lallinger Winkel an. In geologischer Hinsicht stellt der Bereich einen Ausschnitt der südlichen Böhmischen Masse dar. An Gesteinen sind verschiedene Gneise und Granite vertreten.

Das Gebiet um Lalling wurde bereits in der Gründungsphase des Klosters Niederaltaich im achten Jahrhundert erschlossen. Während der eineinhalb Jahrhunderte dauernden ersten Rodungsperiode wurden im Lallinger Winkel zahlreiche Ortschaften angelegt. Das Kloster nutzte die günstigen klimatischen Bedingungen für den Obstanbau und ließ von den Siedlern Äpfel, Birnen und Pfirsiche kultivieren.

In den Jahren 1861 bis 1904 war Lalling Sitz einer Distriktsobstbaumschule. Bis heute ist der Lallinger Winkel vom Obstbau geprägt und wird deshalb Obstschüssel des Bayerischen Waldes genannt. Dabei wird in den vielen kleinen Dörfern der traditionelle Streuobstanbau auf Streuobstwiesen gepflegt. Die Initiative Streuobstanbau über das Jahr 2000 führte zur Neupflanzung von tausenden Hochstammobstbäumen und zur Einrichtung des frei zugänglichen Streuobsterlebnisgartens in Panholling, Gemeinde Hunding. Besonders zur Zeit der Baumblüte und der Ernte hat der Obstanbau im Lallinger Winkel auch touristische Bedeutung. Bekannt ist außerdem die Lallinger Schneeglöckerlwiese mit der in der Gegend sonst nicht wild vorkommenden Frühlings-Knotenblume.

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