Lamia textor

Lamia textor
Schwarzer Weberbock
Weberbock (Lamia textor)

Weberbock (Lamia textor)

Systematik
Unterordnung: Polyphaga
Überfamilie: Chrysomeloidea
Familie: Bockkäfer (Cerambycidae)
Unterfamilie: Lamiinae
Gattung: Lamia
Art: Schwarzer Weberbock
Wissenschaftlicher Name
Lamia textor
(Linnaeus, 1758)

Der Schwarze Weberbock (Lamia textor) ist ein Käfer aus der Familie der Bockkäfer (Cerambycidae).

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Der massige Käfer wird 15 bis 30 Millimeter lang. Der ganze Körper ist schwarz und trägt eine sehr kurze und feine graubraune Behaarung, sodass er matt dunkelbraun erscheint. Auf den Flügeldecken, die deutlich ausgebildete Schultern haben, liegen gelblich-braune unregelmäßig verteilte Flecken die ebenfalls auf eine kurze und dichte Behaarung zurückzuführen sind. Der Kopf fällt senkrecht ab, die Mundwerkzeuge zeigen also nach unten. Die Augen sind stark nierenförmig ausgerandet. Die Fühler sind in beiden Geschlechtern kürzer als der Körper und das erste, dicke Fühlerglied ist auffällig abgestutzt. Das Halsschild ist etwa quadratisch und besitzt an den Seiten zwei spitze Höcker [1]. Der Weberbock ähnelt dem Grauflügligen Erdbock, ist aber deutlich größer. Im Gegensatz zu seinem Verwandten sind die Flügeldecken nicht verwachsen.

Vorkommen

Die Käfer kommen in Europa, Sibirien bis Korea und Japan vor, in Mitteleuropa von der Ebene bis zu niederen Vorgebirgs- und Tallagen. Sie leben in feuchten Wäldern, insbesondere in Flussauen. Früher wurden sie noch als häufig gemeldet, heute sind sie aber selten.

Lebensweise

Die Larven entwickeln sich im Laufe von drei Jahren in den unteren Stammteilen und Wurzeln von alten Weiden (vor allem Kopfweiden) und Pappeln (insbesondere Zitterpappeln). Sie fressen zuerst im Bast, dann in gewundenen Gängen im Holz. Nach der 2. Überwinterung fertigen sie am Ende des Fraßgangs eine Puppenwiege mit geglätteten Wänden und einer Lage von Sägespänen. Nach einer Puppenruhe von ein bis zwei Monaten. Die geschlüpften Käfer sind von Anfang Mai bis Juli anzutreffen. Sie sitzen auf unten auf den Stamm oder die unteren Äste bis in höchstens 2 m Höhe [2] . Sie können zwar gut fliegen, sind aber sehr träge und bevorzugen es, am Boden umherzukriechen und werden erst am Abend aktiv. Dann fressen sie an Blättern und durch die Rinde am Bast derf Zweige ihrer Brutbäume. In der Zucht leben sie über 300 Tage. Der Hauptfeind der Larven sind die Spechte, die die Bäume mehr schädigen als die Larven selbst.

Gefährdung und Schutz

Das auffallende Verschwinden dieser Art ist sicher auf die Flussregulierungen und das Verschwinden der Uferbepflanzung zurückzuführen. Der Käfer ist nach der Bundesartenschutzverordnung vom 19. Dezember 1986 geschützt [3].

Referenzen

  1. H. Freude, K. W. Harde, G. A. Lohse: Die Käfer Mitteleuropas, Bd. 9. Spektrum Akademischer Verlag in Elsevier 1966, ISBN 3-827-40683-8
  2. Adolf Horion: Faunistik der mitteleuropäischen Käfer, Bd. XII. Überlingen-Bodensee 1974
  3. K. W. Harde, F. Severa : Der Kosmos-Käferführer.

Weblinks


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