Landau (Pfalz)

Landau (Pfalz)
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Landau in der Pfalz
Landau in der Pfalz
Deutschlandkarte, Position der Stadt Landau in der Pfalz hervorgehoben
49.1994444444448.1230555555556142Koordinaten: 49° 12′ N, 8° 7′ O
Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Kreisfreie Stadt
Höhe: 142 m ü. NN
Fläche: 82,94 km²
Einwohner: 43.063 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 519 Einwohner je km²
Postleitzahl: 76829
Vorwahl: 06341
Kfz-Kennzeichen: LD
Gemeindeschlüssel: 07 3 13 000
Stadtgliederung: 8 Ortsteile
Adresse der Stadtverwaltung: Marktstraße 50
76829 Landau in der Pfalz
Webpräsenz:
Oberbürgermeister: Hans-Dieter Schlimmer (SPD)
Kernstadt von Landau mit den acht Stadtteilen
Karte

Landau in der Pfalz ist eine kreisfreie Stadt sowie Verwaltungssitz des Landkreises Südliche Weinstraße im Bundesland Rheinland-Pfalz in Deutschland. Flächenmäßig ist Landau mit 82,94 km² die drittgrößte Stadt der Pfalz nach Kaiserslautern und Neustadt an der Weinstraße.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Mit Arzheim, Dammheim, Godramstein, Mörlheim, Mörzheim, Nußdorf, Queichheim und Wollmesheim gehören zu Landau insgesamt acht eingemeindete Stadtteile. Queichheim und Mörlheim wurden 1937 eingemeindet, alle anderen Teilorte wurden im Zuge der rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform um 1972 der Stadt zugeschlagen. Queichheim ist mit der Kernstadt inzwischen fast zusammengewachsen. Größere Neubaugebiete sind der Horst im Osten und die Wollmesheimer Höhe im Westen. Aktuell werden vor allem im Südosten der Stadt, im Bereich des neuen Messplatzes (Alfred-Nobel-Platz) bei Queichheim, größere Gebiete bebaut.

Der Osten der Stadt liegt in der Oberrheinischen Tiefebene, der Westen einschließlich der Kernstadt ist Teil der Weinstraße. Darüber hinaus gehören ausgedehnte Waldgebiete des Pfälzerwaldes zur Stadtgemarkung. Diese liegen im Bereich des Forsthaus Taubensuhl, am Oberlauf des Helmbachs und nach Westen bis zur Bundesstraße 48 am Oberlauf des Wellbachs. Eine weitere Exklave im Pfälzerwald, die zu Landau gehört, ist der sogenannte Wollmesheimer Wald im Wasgau.

Geschichte

Entstehung

Marktplatz in der Landauer Innenstadt

Gegründet wurde Landau um 1260 von Graf Emich IV. von Leiningen-Landeck. Dieser ließ eine in die Ebene vorgelagerte Befestigung als zusätzlichen Schutz für seine Burg Landeck errichten. 1274 erhielt Landau von König Rudolf I. von Habsburg die Stadtrechte. Derselbe erhob die Stadt 1291 in den Rang einer Reichsstadt. 1324 wurde Landau an den Bischof von Speyer verpfändet. Erst 1511 wurde es durch Kaiser Maximilian I. wieder ausgelöst und der Vogtei Hagenau unterstellt. 1521 trat Landau der Dekapolis, dem Elsässischen Zehnstädtebund, bei.

Frühe Neuzeit

In Folge des Westfälischen Friedens gelangten 1648 weite Teile des Elsass an Frankreich. Landau und die anderen Städte des Elsass blieben formal deutsch, wurden aber vom Reich im Stich gelassen. Die Dekapolis war zu schwach, um sich gegen den Sonnenkönig Ludwig XIV. zu behaupten. So gehörte Landau ab 1680 wie das gesamte Elsass zu Frankreich. Es wurde 1688 bis 1691 von Vauban zur Festung ausgebaut. Dabei wurde die mittelalterliche Stadt zum großen Teil niedergebrannt. Vermutungen, dass der Brand im Auftrag des französischen Festungsbaumeisters gelegt wurde, konnten nie bewiesen werden. Beim Neubau entstanden gerade Straßen, rechtwinkelige Bauquadrate und der Marktplatz. Mit der Anlage der Festung änderte sich das Leben der Bewohner. Der Einlass in die Stadt erfolgte lediglich durch die Stadttore und war nach Sonnenuntergang nicht mehr möglich.

Prinzregent-Luitpold-Statue

Im Spanischen Erbfolgekrieg wechselte die französische Festung Landau mehrfach nach aufwendigen Belagerungen den Besitzer. 1702 lösten die Kaiserlichen Truppen die Franzosen ab, 1703 gewannen die Franzosen Landau nach der Schlacht am Speyerbach zurück, 1704 wurde Landau wieder kaiserlich. 1713 wurde die Stadt von Karl Alexander von Württemberg belagert und die Franzosen gewannen ihre Festung endgültig zurück.

Wie im übrigen Frankreich herrschte ab dem 20. Juli 1789 die Französische Revolution in Landau. Auch 1814, nach dem ersten Sieg im Befreiungskrieg über Napoléon Bonaparte, blieb Landau zunächst französisch. Durch den Wiener Kongress kam die Stadt mit der übrigen Pfalz 1816 an Bayern, nachdem es ab 1815 unter provisorischer österreichischer Verwaltung gestanden hatte. Landau war jetzt Bundesfestung.

Entwicklung seit 1871

Nach dem Krieg 1871 war Landau nicht mehr Grenzstadt, da sich das Deutsche Reich weit in heute französische Gebiete ausgebreitet hatte. Die Festung wurde geschleift, neue Straßenzüge entstanden. Mit dem Reichsgesetz zu Gleichstellung der jüdischen Bürger 1871 kam es zu einem Zuzug jüdischer Familien. Landau wurde zum Zentrum des pfälzischen Weinhandels und galt bald als wohlhabendste Stadt der Pfalz. Dies lässt sich noch immer an der für eine Kleinstadt vergleichsweise prächtigen Architektur ablesen. Es entstanden repräsentative Bürgerhäuser entlang der neu angelegten Ringstraße und ihrer Seitenstraßen. Das vorherrschende Baumaterial war Sandstein.

Landau setzte weniger auf die Entwicklung einer Industrie als auf das bayrische Militär. Es entstanden große Militäreinrichtungen für das 5. und 12. Feldartillerieregiment sowie das 18. und 23. Infanterieregiment (siehe Liste der bayerischen Militärverbände).

Nach dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg war Landau wieder französische Garnisonsstadt, als Teil der Besetzung des Rheinlands bis 1930 und als Teil der französisch besetzten Zone nach 1945. Nachdem die Bundesrepublik Deutschland nach Inkrafttreten der Pariser Verträge am 5. Mai 1955 souverän geworden war, war die Stationierung durch das NATO-Truppenstatut geregelt.

Im Jahr 1949 veranstaltete die Stadt Landau die Südwestdeutsche Gartenschau (SÜWEGA) als erste Gartenschau mit überregionaler Wirkung im Nachkriegsdeutschland. Später entwickelte sich daraus die Bundesgartenschau.

Im Zuge der rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wurden am 22. April 1972 die Gemeinden Arzheim, Dammheim, Nußdorf, Godramstein, Mörzheim und Wollmesheim eingemeindet, wodurch Landau seine heutige Ausdehnung erhielt. Bereits am 7. Juni 1969 wurde eine Teil der Gemeinde Nußdorf mit 387 Einwohnern nach Landau umgemeindet. 1990 wurde die teilweise in Landau ansässige Erziehungswissenschaftliche Hochschule Rheinland-Pfalz in eine Universität umgewandelt. Seither ist Landau eine der kleinsten Universitätsstädte in Deutschland. 1999 zogen die letzten französischen Soldaten aus Landau ab. Während des Truppenabzugs hatte die Stadt begonnen, die frei werdenden Militärflächen neu zu nutzen.

Jüdisches Leben in Landau

In Landau bestand eine jüdische Gemeinde schon im Mittelalter. Im Jahre 1273 wird erstmals ein jüdischer Bewohner genannt (Michel von Landau). Die jüdischen Familien lebten in der 1329 genannten Oberen (und der vermutlich gleichfalls bestehenden Unteren) Judengasse. Hier stand wohl auch eine Synagoge. Eine solche wird urkundlich jedoch erst 1435 genannt. Von der Judenverfolgung in der Pestzeit 1348/49 waren auch die Landauer Juden betroffen. Sie konnten jedoch ihr Hab und Gut behalten und wurden nur kurzfristig vertrieben. Seit 1354 sind wieder Juden in der Stadt bezeugt. Um 1400 lebten etwa acht, im 15. Jahrhundert mindestens zwölf jüdische Familien in der Stadt. Die jüdischen Familien lebten im Mittelalter vorwiegend vom Geldhandel, um 1500 auch vom Gewürz- und Arzneihandel. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts wurden die Juden zeitweise vertrieben oder verließen die Stadt unter unbekannten Umständen.

1517 wurden erneut zehn jüdische Familien in der Stadt zugelassen. Obwohl sie immer wieder von der Ausweisung bedroht waren, bestand seitdem eine jüdische Niederlassung bis zur Vernichtung in der NS-Zeit im 20. Jahrhundert. Nachdem schon im 16. Jahrhundert ein Betsaal vorhanden war, wurde 1648 eine neue Synagoge erbaut. Nachdem sie niedergebrannt war, wurde sie 1691 durch eine neue Synagoge ersetzt. 1810 wurden 237 jüdische Einwohner in der Stadt gezählt. Die höchste Zahl jüdischer Einwohner wurde 1900 mit 821 Personen erreicht (1933: 596 Personen), die jüdische Gemeinde war damit die zu dieser Zeit größte der Pfalz. Am 5. September 1884 wurde vom damaligen Bezirksrabbiner Elias Grünebaum eine große Synagoge eingeweiht. Sie hatte eine Grundfläche von 390 m² und eine Höhe von 16 m. Der Bauplan stammte von Bauinspektor Heinrich Staudinger. Die Bauleitung hatte Baumeister Ecker (Nußdorf) inne. Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge von SA-Leuten niedergebrannt. Die Tora-Rolle und das Ewige Licht waren zuvor von Landauer Bürgern in Sicherheit gebracht worden. Von den 1933 in Landau wohnenden jüdischen Einwohnern kamen nach den Deportationen mindestens 158 ums Leben.[1]

Landau besaß einst eine der größten und wohlhabendsten jüdischen Gemeinden der Pfalz. Die jüdischen Weinhändlervillen im Bereich der Ringstraße zeugen noch heute vom jüdischen Landauer Großbürgertum. Landau verlor quasi über Nacht seine jüdische Oberschicht. Die Existenz jüdischen Lebens ist aus dem Bewusstsein der heutigen Landauer gelöscht. Nur noch die verbrannten Reste der ehemaligen Synagoge und das Frank-Loebsche Haus erinnern an die stolze jüdische Gemeinde Landaus. Bis heute hat Landau keine jüdische Gemeinde mehr.

Politik

Rathausplatz

Stadtrat

Stadtratswahl vom 13. Juni 2004:

  • CDU: 39,2 % (–3,4 %)/17 Sitze (–2)
  • SPD: 30,3 % (–6,4 %)/13 Sitze (–3)
  • Grüne: 10,3 % (+2,1 %)/5 Sitze (+1)
  • Freie Wähler-Gemeinschaft (FWG): 9,6 % (+1,0 %)/5 Sitze (+1)
  • FDP: 6,1 % (+6,1 %)/3 Sitze (+3)
  • Unabhängiges Bürgerforum Landau (UBFL): 4,5 % (+0,5 %)/2 Sitze (0)

Oberbürgermeister

Hans-Dieter Schlimmer (SPD) ist seit 2008 Oberbürgermeister von Landau. Er wurde am 2. September 2007 mit 62,5 Prozent der Stimmen gewählt. Die CDU hatte keinen eigenen Kandidaten, nachdem am 24. August 2007 Kai Schürholt als Bewerber zurückgetreten war, als bekannt wurde, dass er seinen angeblich in Heidelberg erworbenen Doktortitel der Theologie widerrechtlich führte. Dass Kai Schürholt aufgrund einer – ebenso nur vorgetäuschten – Krebserkrankung den Wahlkampf abbrach, ermöglichte dennoch keine Aufstellung eines neuen CDU-Kandidaten.[2]

Oberbürgermeister nach dem 2. Weltkrieg:

  • 1946–1964: Alois Kraemer (CDU)
  • 1964–1984: Walter Morio (CDU)
  • 1984–2007: Christof Wolff (CDU)
  • seit 2008: Hans-Dieter Schlimmer (SPD)

Wappen

Die Blasonierung des Wappens lautet: In rotem Schildbord in Silber ein rotbewehrter und -bezungter schwarzer Löwe, belegt mit einem goldenen Herzschild, darin ein rotbewehrter schwarzer Adler.

Das Wappen ist ein Hinweis auf den Stadtgründer Graf Emich IV von Leiningen-Landeck (ca. 1260) welcher das Wappen der Grafschaft Dagsburg (Schwarzer Löwe in rotbordiertem silbernem Schild) führte. Der Reichsadler auf dem Schild des Adlers ist ein Hinweis auf die 1291 erlangte Reichsfreiheit und bezieht sich auf ein seit 1413 geführtes Sekretssiegel.

Genehmigt wurde das Wappen am 10. Januar 1961 durch das rheinland-pfälzische Ministerium des Innern in Mainz.

Städtepartnerschaften

Mit den beiden französischen Städten Haguenau (Hagenau) und Ribeauvillé (Rappoltsweiler) bestehen seit den 1960er Jahren Partnerschaften. 1984 beschloss der Stadtrat eine Partnerschaft mit Kigoma in Ruanda einzugehen. Nach einer Kommunalreform wurde sie 2001 auf Ruhango übertragen, das Teile des ehemaligen Gebietes umfasst.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Dieser Artikel oder Abschnitt besteht hauptsächlich aus Listen, an deren Stelle besser Fließtext stehen sollte.
Jugendstil-Festhalle

Theater

Die Jugendstil-Festhalle wird für Theater, Konzerte und Kongresse genutzt.

Im weiteren Sinne als Theater zu zählen ist auch das Kulturzentrum Altes Kaufhaus. Das Gebäude wurde 1415 erstmalig schriftlich erwähnt, ist jedoch nicht mehr in seiner ursprünglichen Anlage erhalten, da es 1839/1840 von August von Voit umgestaltet wurde. Im Vergleich zur Jugendstil-Festhalle ist das Alte Kaufhaus eher klein und wird überwiegend für kleinere Konzerte, Vorträge und Ausstellungen verwendet.

Museen

  • Landauer Kutschen-Kabinett
  • Haus Mahla – Archiv und Museum
  • Strieffler-Haus
  • Landauer Stadtarchiv
  • Frank-Loebsches-Haus

Kirchen

Evangelische Stiftskirche
Stiftskirche, Barock-Orgel
Frank-Loebsches Haus

Katharinenkapelle

Stiftskirche (Innenstadt), Johanneskirche (Horst), Lukaskirche (Horst), Matthäuskirche (Südwest), Prot. Kirche Dammheim, Prot. Kirche Godramstein, Prot. Kirche Mörlheim, Prot. Kirche Mörzheim, Prot. Kirche Nußdorf, Prot. Kirche Queichheim, Prot. Kirche Wollmesheim.

Christ-König, Hl. Kreuz, Mariä Himmelfahrt (Queichheim), St. Aegidius (Mörzheim), St. Albert (Südwest), St. Elisabeth (Horst), St. Georg (Arzheim), St. Maria, St. Martin (Mörlheim), St. Mauritius (Wollmesheim), St. Pirmin (Godramstein).

  • Andere Kirchen/Gemeinschaften:

Adventisten, Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde, Freie Christengemeinde, Neuapostolische Kirche, Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche, Zeugen Jehovas

Bauwerke

  • Landauer Volksbank
  • Stadtbibliothek
  • Quartier Chopin
  • Villa Ufer
  • Schlössl
  • Marienkirche
  • Augustinerkirche mit Kreuzgang und Kreuzgarten
  • Stiftskirche
  • Katharinenkapelle
  • Hafermagazin

Parks

  • Fortanlage
  • Goethepark
  • Kreuzgarten
  • Luitpoldpark
  • Nordpark
  • Ostpark
  • Savoyenpark
  • Schillerpark
  • Schwanenweiher
  • Südwestpark

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Benefizkonzert Hans-Rosenthal-Stiftung
  • Fest des Federweißen
  • Goetheparkplaudereien
  • ImWoBau – Immobilien, Wohnen, Bauen (Messe)
  • La.Meko Filmfestival (November)
  • Landauer Gespräche
  • Landauer Sommer
  • Landauer Weihnachtszirkus
  • Landauer Wirtschaftswoche
  • Mai- und Herbstmarkt
  • Splash (14-täglich, mittwochs, im Universum-Kino)
  • Thomas-Nast-Nikolausmarkt
  • Wochenmarkt (dienstags und samstags)

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

Größte
Weinbaugemeinden
im Anbaugebiet
Rang unter allen
rheinland-pfälzischen
Weinbaugemeinden
nach Rebfläche
Bestockte
Rebfläche
(in ha)
Rebsorten
weiße  rote 
(in %)
Pfalz   23.363 59,3 40,7
Landau (Pfalz) 1 2.039 59,8 40,2
Neustadt (Weinstr.) 2 2.012 60,8 39,2

Landau in der Pfalz ist erheblich geprägt vom Weinbau und mit 2039 Hektar bestockter Rebfläche die größte Weinbaugemeinde in Rheinland-Pfalz. Wichtige am Ort vertretene Unternehmen sind unter anderem Michelin, eine Tiefdruckerei der Schlott Gruppe sowie ein Werk der Pechiney-Aluminium-Gruppe.

Verkehr

Landau liegt verkehrsgünstig im Überschneidungssektor der Metropolregion Rhein-Neckar und der Technologieregion Karlsruhe. Die wichtigsten Fernstraßen sind die A 65 (mit den drei Anschlussstellen LD-Nord, LD-Zentrum und LD-Süd), die B 10 und die B 38. Die touristische Deutsche Weinstraße am Fuße des Pfälzerwaldes liegt in unmittelbarer Nähe.

Nahverkehr

Hauptbahnhof, Mittelpunkt des ÖPNV in Landau

1855 erhielt Landau durch den Bau der Pfälzischen Maximiliansbahn NeustadtWissembourg (Weißenburg) Anschluss an das Eisenbahnnetz. Mit Eröffnung der Unteren Queichtalbahn nach Germersheim im Jahr 1872 sowie der Queichtalbahn über Annweiler nach Zweibrücken im Jahr 1875 wurde die Stadt zum Eisenbahnknotenpunkt. 1898 wurde die Nebenbahn nach Herxheim eröffnet. Die Strecken nach Herxheim und Germersheim wurden in den 1980er Jahren stillgelegt. Von 1911 bis 1953 führte außerdem mit der Pfälzer Oberlandbahn eine Überlandstraßenbahn von Neustadt nach Landau.

Dreh- und Angelpunkt des Nahverkehrs ist heute der Hauptbahnhof. Während die Maximiliansbahn keinen weiteren Halt mehr im Stadtgebiet hat, verfügt die Queichtalbahn mit Landau West und einem Bahnhof im Stadtteil Godramstein noch über zwei weitere Bahnhalte; Dammheim besaß an der Strecke nach Germersheim einen Haltepunkt und Mörlheim einen an der Stichstrecke nach Herxheim.

Im Zuge des Fahrplanwechsels im Sommer 2007 wurde das Buskonzept in Landau umgestellt, sodass seitdem mehr und bessere Verbindungen geboten werden. Mit den Linien 507, 508 und 509 existieren drei innerstädtische Buslinien. Diese sowie die Linie 501 nach Neustadt werden von der PalatinaBus betrieben. Die übrigen Buslinien, die ins Umland der Stadt führen, werden hauptsächlich von SüdwestBus betrieben.

Öffentliche Einrichtungen

Gerichtsgebäude

Bildungseinrichtungen

Die 1990 gegründete Universität Koblenz-Landau hat in Landau einen Campus, der Schwerpunkt der Studiengänge liegt hier in den Bereichen Lehrerbildung, Erziehungswissenschaft, Psychologie sowie Sozial- und Umweltwissenschaft. Hervorgegangen ist die Universität aus der Erziehungswissenschaftlichen Hochschule Rheinland-Pfalz (EWH). Im Wintersemester 2004/2005 waren rund 5.000 Studierende am Campus Landau immatrikuliert.

Landau verfügt aufgrund des großen Einzugsgebietes über drei staatliche Gymnasien (Max-Slevogt-, Otto-Hahn- und Eduard-Spranger-Gymnasium) und eine private katholische Mädchenschule mit Gymnasial- und Realschulzweig (Maria-Ward-Schule). Hinzu kommen zwei Hauptschulen (Herman-Gmeiner-Hauptschule im Schulzentrum Ost, Hauptschule West – Schule im Fort), eine Duale Oberschule, eine Realschule (Konrad-Adenauer-Realschule), eine staatliche berufsbildende Schule, ein naturwissenschaftliches Technikum (Künkele-Institut) und elf Grundschulen, darunter eine private Montessori-Schule. Abgerundet wird das Schulangebot durch fünf Sonderschulen in verschiedenen Ausrichtungen.

Freizeit- und Sportanlagen

Bekannteste Freizeiteinrichtung ist der seit 1904 existierende Zoo Landau in der Pfalz, der sich in der Nähe der Fortanlagen befindet. Eine vergleichbare Einrichtung ist das im Südosten der Stadt gelegene Reptilium, ein Terrarien- und Wüstenzoo.

Am westlichen Stadtrand sind das Südpfalz-Stadion sowie das Freibad angesiedelt, das nach seiner Renovierung seit Sommer 2008 wieder eröffnet hat. Auf der anderen Seite der Stadt befindet sich das Freizeitbad La Ola.

Das Haus der Jugend Landau wurde am 3. September 1983 in der „Roten Kaserne“, einem ehemaligen Kasernengebäude der französischen Streitkräfte in Deutschland (Forces françaises en Allemagne) im Zuge der Konversionen eröffnet. Zu ihm gehört als Außenstelle auch noch der Städtische Jugendtreff Horstring.

Der größte Sportverein der Stadt, der zeitweise auch der größte in Rheinland-Pfalz war, ist der ASV Landau. Ebenfalls hier ansässig ist der Horst Sport-Verein (HSV Landau), bei dem der derzeitige Bundesligaspieler Benjamin Auer in der Jugendabteilung begann.

In der Landauer Südstadt hat sich der Inlinehockey-Club IHC Landau 1999 e. V. in der ehemaligen französischen Sporthalle angesiedelt, der es durch seine Meisterschaft 2006 in der Regionalliga Süd-West in die 2. Bundesliga der ISHD schaffte.

Persönlichkeiten

siehe: Liste Landauer Persönlichkeiten

Literatur

  • Michael Martin: Kleine Geschichte der Stadt Landau, G. Braun Buchverlag, Karlsruhe, 2006, ISBN 978-3-7650-8340-2
  • Hans Hess, Die Landauer Judengemeinde, Landau 1969 (erweiterte Ausgabe Landau 1983)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Zur Geschichte der Jüdischen Gemeinde Landau von 1273 bis 1938
  2. Doktortitel und Tumor frei erfunden. In: Focus Online. 24. August 2007 (Online ; Stand: 26. September 2007). 

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