Landesgymnasium für Hochbegabte

Landesgymnasium für Hochbegabte
Landesgymnasium für Hochbegabte

Landesgymnasium für Hochbegabte mit Kompetenzzentrum
Schultyp Gymnasium (für Hochbegabte)
Gründung 2004
Ort Schwäbisch Gmünd
Bundesland Baden-Württemberg
Staat Deutschland
Koordinaten 48° 48′ 2,6″ N, 9° 48′ 52,3″ O48.8007222222229.81452777777787Koordinaten: 48° 48′ 2,6″ N, 9° 48′ 52,3″ O
Träger Schulverband Landesgymnasium für Hochbegabte Schwäbisch Gmünd
Schüler 183 (Stand: Schuljahr 2008/09)
Lehrer 34
Leitung OStD Annette Baronin von Manteuffel
Internatsleiter Bernd Kilian
Website www.lgh-gmuend.de (Schule)
www.kh-gmuend.de (Kompetenzzentrum)

Das Landesgymnasium für Hochbegabte (kurz: LGH) in Schwäbisch Gmünd ist ein Gymnasium und die erste öffentliche Schule in Baden-Württemberg, die auf Hochbegabte ausgerichtet ist. Schulträger ist der Schulverband Landesgymnasium für Hochbegabte Schwäbisch Gmünd mit Sitz in Schwäbisch Gmünd, dem die Stadt Schwäbisch Gmünd und der Ostalbkreis angehören. Die Schule und das zugehörige Internat haben im Schuljahr 2004/2005 mit den Klassen 7 und 10 (48 Schüler) den Schulbetrieb aufgenommen. Im Schuljahr 2005/2006 und im Schuljahr 2006/2007 wurden je wieder eine 7. und 10. Klasse aufgenommen. Insgesamt sind nun rund 170 Schüler am Landesgymnasium für Hochbegabte. Die maximale Klassenstärke beträgt 24 Schüler.

Insgesamt gilt das Landesgymnasium für Hochbegabte als vierte vom Staat betriebene Schule in Deutschland, die Hochbegabte fördert. Vorreiter waren die Landesschule Pforta in Sachsen-Anhalt, das Sächsische Landesgymnasium St. Afra zu Meißen und das Schloss Hansenberg.

Angeschlossen an das Landesgymnasium für Hochbegabte ist das Kompetenzzentrum für Hochbegabtenförderung und das Internat.

Aufnahmebedingungen für die Schule sind eine bis in drei Stufen getestete hohe Begabung, mit einem Intelligenztest (Schwellenwert: Prozentrang von 98 Prozent entspricht etwa einem Intelligenzquotienten von 130; Toleranzbereich von etwa 10 IQ-Punkten) als Basis für weitere Tests und Beurteilungen und die Eignung für das Leben im Internat, die durch eine Probezeit nachgewiesen werden kann.[1]. Dieser Test der Teamfähigkeit besteht aus zwei aufeinander folgenden Tagen, in welchen die potentiellen Schüler an verschiedenen Projekten zu arbeiten haben. Abhängig von den Bewertungen zwei begleitender Lehrer, einem Mitglied der Schulleitung und einiger LGH-Schüler wird für jeden neuen Schüler eine Durchschnittsbewertung festgelegt. Diese Bewertungen liegen dann der Schulleitung bei den individuellen Bewerbungsgesprächen vor.

Inhaltsverzeichnis

Das Campusmodell

Schule und Internat bilden eine pädagogische Einheit. Der Besuch des Internats ist daher für alle Schüler verbindlich, wobei auch bis zu 4 externe Schüler, die zu Hause wohnen, aber auch am Internatsleben teilnehmen, pro Klasse aufgenommen werden. Momentan gibt es insgesamt neun Externe, davon drei in Klasse 7, zwei in Klasse 8, drei in Klasse 9 und einer in Klasse 10.

Die Schüler wohnen im Internat in der Regel in Doppelzimmern. Bis zu sechs Doppelzimmer bilden eine Wohngruppe, die von einer Internatsmentorin oder einem Internatsmentor betreut wird. Das besondere dabei liegt im Mentoren-Schüler-Verhältnis: Auf maximal 12 Schüler (Sek I) kommen ein Mentor und zwei Co-Mentoren.

Den Lehrkräften am Landesgymnasium für Hochbegabte kommt eine pädagogische Doppelfunktion zu: Als Fachlehrkräfte unterrichten sie ihre Fächer und als Gymnasialmentoren(GM) bzw. Wohngemeinschaftsmentoren(WM) beraten, begleiten und betreuen sie individuell die Schüler in Schule und Internat. Damit ist gewährleistet, dass alle Lehrkräfte die Kinder nicht nur in der Unterrichtssituation kennen lernen. Um eine möglichst direkte Ansprechbarkeit zu gewährleisten, wohnen die meisten Lehrkräfte auf dem Campus.

Diese Einheit von Erziehen und Unterrichten hat ihr Vorbild im angelsächsischen Campusmodell.

Für die Schüler erhalten die Strukturen der Selbstorganisation mit zunehmendem Alter mehr Gewicht. Je verantwortungsbewusster sie damit umgehen, umso größer sind ihre Freiräume. Damit bieten Schule und Internat wichtige Lerngelegenheiten, demokratische Formen des Zusammenlebens und die Übernahme von Verantwortung einzuüben.

Am Landesgymnasium für Hochbegabte ist das klare Bekenntnis zu Leistung und Leistungsbereitschaft eingebettet in eine ganzheitliche Erziehung, Förderung und Betreuung. Das intensive Lernumfeld benötigt aber auch einen Ausgleich durch entsprechende Freizeitaktivitäten. Sportliche und musikalisch-künstlerische Aktivitäten sind ein notwendiges Ventil, um Spannungen, die durch das enge Zusammenleben vieler Menschen entstehen können, abzubauen. Daher gibt es die sogenannten Addita, d.h. Zusatz- bzw. Freizeitangebote in den Bereichen Sport (z.B. Fußball, Baseball, Klettern, Golf), Musik (Chor, Theater, Improvisation, Unterricht durch die Musiklehrer der Schule und der lokalen Musikschule direkt im LGH), Naturwissenschaften (z.B. Quantenphysik, Mathematik Spitzenförderung, Astronomie) und Sprachen (z.B. Russisch, Chinesisch, Debating). Ebenso gibt es Addita zu Geisteswissenschaften(Geschichtsdiskussion und Philosophie). Insgesamt werden im Schuljahr 2008/09 mehr als 50 Addita angeboten.

Der Unterricht

Der Unterricht wird in den Fächern Mathematik, Englisch, Französisch, Spanisch und Latein für die Klassen 7 bis 10 in Kurssystemen erteilt, das heißt, dass ein Schüler nicht zwingend in dem seiner Klasse entsprechenden Kurs arbeiten muss, sondern auch in höhere Kurse wechseln kann. Voraussetzung dafür ist, dass er auf dem Wissensstand der entsprechenden Klasse ist und bereit ist, in einer höheren Klasse zu arbeiten.

Schulleitung

Oberstudiendirektorin Annette Baronin von Manteuffel wurde mit Wirkung zum 1. Februar 2004 zur Leiterin der Gesamteinrichtung ernannt. Ihr Stellvertreter ist Thomas Schödel. Die Internatsleitung wurde 2005 von Bernd Kilian übernommen, Heidi Arnau, Lars Humrich und Sebastian Neudert übernahmen die Rolle seiner Stellvertreter seit September 2007.

Kosten

Das Landesgymnasium für Hochbegabte ist ein öffentliches Gymnasium, dementsprechend ist der Besuch kostenlos. Es fallen jedoch zusätzlich Kosten für Unterbringung und Verpflegung im Internat von derzeit (Januar 2009) etwa 530 Euro monatlich an (halten sich aber mit BAföG-Unterstützung gering). Externe Schüler zahlen eine Pauschale für ihre Verpflegung von 107,80 Euro.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.landtag-bw.de/WP14/Drucksachen/0000/14_0979_d.pdf

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