- Landgraben
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Ein Landgraben ist meist ein kleines Gewässer, das wasserrechtlich als Gewässer 3. Ordnung eingestuft wird. Viele von ihnen führen ganzjährig Wasser, andere nur zu niederschlagsreichen Jahreszeiten. In Ausnahmefällen sind Landgräben auch Flüsse oder von Menschen künstlich angelegte Wassergräben.
Der Name Landgraben deutet auf eine intensive Nutzung durch den Menschen hin: Speisung von Teichen und Weihern, Bewässerung von Wiesen und Feldern, Bereitstellung von Löschwasser, Antrieb von Mühlen und Hammerwerke sowie Ableitung von Abwasser.
Landgräben waren auch Teil von Verteidigungsanlagen im Rahmen einer Landwehr, einer mittelalterlichen Befestigung mit Wall und Gehölz-/Dornenhecke zum Schutz eines Grenzverlaufes oder einer dörflichen Siedlung, Burg oder Stadt.
Mit zunehmender Besiedelung wurden Landgräben besonders im Umfeld von Städten reguliert, aufgestaut, umgeleitet und kanalisiert. In Städten wurden sie häufig überbaut oder sind sogar Teil des Abwassersystems geworden und heute nicht mehr sichtbar, z.B. der Landgraben in Karlsruhe.
In den letzten Jahren kommt ihnen in Verbindung mit den Themen Stadtökologie und Naherholung wieder mehr Aufmerksamkeit zu: Verrohrungen und Überdachungen werden zurückgebaut, die Läufe renaturiert und zu ökologischen Achsen ausgebaut.
Beispiele:
- Aachener Landgraben
- Landgraben (Mecklenburg-Vorpommern)
- Lübecker Landgraben
- Landgraben (Ried) in Hessen
- Württembergischer Landgraben
- Mühlhäuser Landgraben
- Quedlinburger Landgraben
- Floßbach (Eckbach), auch Landgraben genannt
- Landgräben in Nürnberg, u.a. Bucher Landgraben, Röthenbacher Landgraben
- Kleiner Landgraben, Mecklenburg-Vorpommern
- Landgraben (Dresden)
Kategorien:- Landschaftsarchitektur
- Kanalwesen und Kanalbau
- Flussbau
- Fließgewässer
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