- Landgut Borsig
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Groß Behnitz ist ein Ortsteil von Nauen im Landkreis Havelland, Brandenburg.
Er liegt südwestlich von Nauen und wurde 1173 erstmals urkundlich erwähnt. Er befand sich im wechselnden Besitz verschiedener Adliger und wurde schließlich unter den Grafen von Itzenplitz umfangreich landwirtschaftlich genutzt.
Inhaltsverzeichnis
Politik
Der ehrenamtliche Ortsvorsteher und Mitglied der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Nauen ist Wolfgang Jung (LWN). (Stand: Kommunalwahl am 28. September 2008)
Landgut Borsig
Peter von Itzenplitz, Landrat des havelländischen Kreises, ließ um 1800 das Herrenhaus oberhalb des Großen Behnitzer Sees errichten. 1866 wurde das Gut nach Misswirtschaft und Verschuldung an Albert Borsig (1829–1878), den Sohn von August Borsig, verkauft. Unter seiner Leitung entstand ein umfangreiches Ensemble von Ziegelbauwerken und ein agrarischer Musterbetrieb mit modernsten Technologien, der 1923 eine Größe von 2.700 ha erreichte.
Zu dem barocken Gutshof (Dorfstraße 24) gehörten zwei als Wirtschaftsgebäude genutzte Turmhäuser im italianisierenden Villenstil der 1870er Jahre, die aus zwei Gebäuden und Schornstein bestehende Brennerei (mit Eisensprossenfenstern und Säulchen), die Schmiede mit Wohnhaus und Werkstatt sowie Stallungen mit Arbeiterwohnhaus. Den Zugang bildet ein zweiflügeliges, schmiedeeisernes Tor, dessen rote Ziegelpfeiler frühklassizistische Embleme des ehemaligen Oranienburger Tores von Carl von Gontard tragen. Albert Borsig ließ diese 1867/68 nach dem Abriss des Tores der Berliner Zollmauer von Berlin nach Groß Behnitz bringen.
Sowohl Albert Borsig als auch sein Enkel Ernst interessierten sich als Mitglieder der Dendrologischen Gesellschaft für Botanik und bereicherten die Parkanlage mit wertvollen und seltenen Bäumen und Pflanzen.
Ernst von Borsig jun. übernahm 1933 das Gut von seinem Vater und führte es bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. Er schloss sich dem Kreisauer Kreis an, der sich während des Krieges mehrmals auf dem Gut traf.
1946/47 wurde nach einem kleinen Dachstuhlbrand das Schloss abgerissen. Die LPG nutzte das Landgut bis 1990, das danach endgültig verwahrloste. Seitdem bemüht sich die Denkmalpflege um den Erhalt der Gebäude. Seit 2000 kommt eine wirtschaftliche Nutzung verbunden mit Kulturtourismus in Gang.
Borsigsches Familienbegräbnis
Hinter der Dorfkirche befindet sich eine ab 1866 für die Familie errichtete Grabanlage (mit den Gräbern des Albert Borsig, und des 1909 geadelten Ernst von Borsig, 1869–1933). 2003/04 wurde die 1922 errichtete Leichenhalle restauriert, nachdem ein Sturm eine alte Eiche auf selbige hatte stürzen lassen. Zur Finanzierung diente u. a. eine Spende eines in München ansässigen Angehörigen der Familie von Borsig sowie Mittel der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.
Bahnhof
Der in den 1870er Jahren erbaute Bahnhof mit klassizistischem Empfangsgebäude, Güterschuppen, Wasserturm, Streckenwärterhaus und Stellwerk. Der Bahnhof lag an der in den 1860er Jahren geplanten Eisenbahnverbindung von Hannover nach Berlin, die auf Grund einer Spende der Familie Borsig (15,5 ha Land und 10.000 Taler) über Groß Behnitz geführt wurde.
Weblinks
- Landgut Borsig
- Stiftung Denkmalschutz
- Das Erbe Schinkels und die Bauten des Landguts unter der Familie Borsig (pdf)
52.57957312.731949Koordinaten: 52° 34′ 46″ N, 12° 43′ 55″ O
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