Langdarma

Langdarma

Langdarma (tib.: glang dar ma; གླང་དར་མ་) war der letzte tsenpo (tib.: btsan po), heute gängigerweise zumeist König von Tibet genannt und herrschte etwa von 836 bis 842, nach anderen Quellen von 841 bis 846. In der Literatur finden sich Quellen, denen zufolge er eineinhalb Jahre lang geherrscht habe, andere wiederum geben die Herrschaftszeit mit sechs bis 13 Jahren an.[1] Mit der in seiner Regierungszeit einsetzenden massiven Verfolgung des Buddhismus endete der Niedergang des Yarlung-Reiches und damit das einstige tibetische Imperium. Langdarma selbst soll schließlich von dem als Bön-Priester verkleideten Palgyi Dorje von Lhalung (tib.: lha lung dpal gyi rdo rje), einem der 25 Schüler Padmasambhavas, ermordet worden sein.

Die von dem buddhistischen Herrscher Rälpachen (tib.: khri ral pa can) eingeführten Reformen, die die Macht des tibetischen Landadels stark beschnitt und den buddhistischen Klöstern auf Dauer bestimmenden Einfluss in den Regionen Tibets gebracht hatten, führten zu dessen Ermordung. Sein Bruder Langdarma, ein Anhänger des vorbuddhistischen Bön, bestieg den Thron und begann mit der Verfolgung des Buddhismus. Während seiner Regierungszeit wurde der Buddhismus in seiner klösterlichen Form stark zurückgedrängt. In der Geschichtswissenschaft sind allerdings bereits Zweifel an der strikt antibuddhistischen Haltung dieses Herrschers aufgeworfen worden.[2]

Anmerkungen

  1. Vgl. R.A. Stein
  2. Yamaguchi Zuiho

Literatur

  • R. A. Stein: Tibetan Civilization. Stanford University Press, 1972, S. 70–71, ISBN 0-8047-0806-1 (gebunden); ISBN 0-8047-0901-7 (Paperback).
  • Christopher I. Beckwith: The Tibetan Empire in Central Asia: A History of the Struggle for Great Power among Tibetans, Turks, Arabs, and Chinese during the Early Middle Ages. Princeton University Press, 1987, S. 168–169. ISBN 0-691-02469-3.
  • Yamaguchi Zuiho: The Fiction of King Dar Ma’s Persecution of Buddhism. In: Jean Pierre Drège (Hrsg.): De Dunhuang au Japon. Études Chinoises et Bouddhiques Offertes à Michel Soymié. Librairie Droz, Geneva 1996, S. 230–258.

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