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Langd Stadt HungenKoordinaten: 50° 28′ N, 8° 57′ O50.4705694444448.9512944444444137Koordinaten: 50° 28′ 14″ N, 8° 57′ 5″ O Höhe: 137–150 m ü. NN Fläche: 1,206 km² Einwohner: 798 (31. Dez. 2009) Eingemeindung: 1971 Postleitzahl: 35410 Vorwahl: 06402 Langd ist ein Stadtteil von Hungen im Landkreis Gießen, Hessen.
Lage
Langd liegt östlich von Hungen. Durch den Ort verlaufen keine überregionalen Straßen.
Geschichte
Scherbenfunde der Bandkeramik aus der Zeit 3000 v. Chr. bis 2500 v. Chr. bezeugen die frühe Besiedlung der Langder Gemarkung. Ausgrabungen aus den Jahren 1842 und 1950 belegen, dass zur Zeit der Urnenfelderkultur (1200-800 v. Chr.) und der Hallstattzeit (800-500 v. Chr.) die Gemarkung bewohnt gewesen ist.
Der Name Langd bezeichnete die Siedlung in einer lang gestreckten Gemarkung (althochdeutsch : lang , mittelhochdeutsch lanc). Der Name ist eine altertümliche Form des Adjektivs. Zunächst Flurname, wurde er zum Siedlungsnamen. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort im Jahre 1242. Der Ritter Henricus de Langete ist damals Zeuge der Beurkundung einer Abgabenbefreiung der Ringelshäuser Güter des Antoniterkloster Grünberg durch den Grafen Berthold von Ziegenhain und Nidda. In der Ersterwähnung wird der Ortsname Lank verwendet, danach erschien er unter den Namen Langete, Oberlangd und Niederlangd. Von den beiden Teilen Oberlangd und Niederlangd wurde Oberlangd im 30jährigen Krieg zerstört und nicht wieder besiedelt.
Der Chorturm der evangelischen Kirche aus dem 11. Jahrhundert enthält mittelalterliche Malereien. 1911 wurde dort das Wappen der Ritter von Langd freigelegt: die Lilie. Zusammen mit einer Grubenlampe bildet es heute das Wappen des Dorfes Langd, das von den Ortsvereinen geführt wird.
Als ehemaliges Lehen der Grafen von Ziegenhain wurde Langd im Jahre 1450 an die Landgrafschaft Hessen vererbt und kam 1627 an Hessen-Darmstadt.
Seit dem Jahr 1770 wurde in der Gemarkung Langd Bergbau betrieben. Das an verschiedenen Stellen, hauptsächlich in Waldgebieten, abgebaute Eisenerz entstand zur Zeit des tertiären Vogelsbergvulkanismus. Die Abbaubereiche sind teilweise noch heute sichtbar. Grundmauern der Arbeiterbaracken und einige Spülfelder-Dämme befinden sich im Waldgebiet zwischen Hungen und Langd. Für den Abbau wurden Bergleute aus Tirol angeworben, die sich zum Teil in Langd niederließen. Der Bergbau kam 1945 zum Erliegen.
Nach 1945 schuf der Basaltabbau für den Straßenbau einige Arbeitsplätze. Der Steinbruch wurde jedoch Anfang der 1980er Jahre geschlossen. Er bildet heute ein Ziel für Hobby-Geologen, da er Einblicke in die vulkanische Geschichte der Region bietet. Der in Langd seit Jahrhunderten gebrochene Basalt ist zugleich kennzeichnend für die Mehrzahl der historische Gebäude im Altdorfkern von Langd, die mit diesem Baumaterial errichtet wurden.
Die erste Schule wurde 1832 gebaut. Zwischen 1902 und 1905 entstand die zweite Schule in der Taunusstraße.
Im Jahre 1847 wanderten die ersten Langder Bewohner – aus wirtschaftlichen Gründen – nach Amerika aus. Durch die Realerbteilung waren die landwirtschaftlichen Flächen zu klein geworden, um die Existenz einer Familie zu sichern.
1865 erhielt die evangelische Kirche die heute denkmalgeschützte Orgel. Langd erhielt 1912 die erste Wasserleitung. Die Kanalisation folgte im Jahr 1958/1959. In beiden Weltkriegen wurden, wie vielerorts, die Kirchenglocken zu Rüstungszwecken eingeschmolzen. Das Bürger- und Gemeindehaus, sowie der Kindergarten der evangelischen Kirche wurden 1970 eröffnet. 1971 erfolgte die Eingemeindung durch die nächstgelegene Kleinstadt Hungen.
Neben einem Sportverein (gegr. 1946) gehören die Freiwillige Feuerwehr (gegr. 1936), der Landfrauenverein (gegr. 1962) und der Naturschutzverein VNULL (gegr. 1981) zum kulturellen Leben des Dorfes.
Weblinks
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