- Langhuber
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Langhuber ist ein Begriff aus dem Verbrennungsmotorenbau und bezeichnet einen Motor, dessen Kolbenhub s größer ist als die Zylinderbohrung D.
Langhuber haben vergleichsweise kleine Kolben und effizient gestaltbare Verbrennungsräume. Nachteilig sind die kleinen maximal möglichen Ventildurchmesser und die je nach Drehzahlniveau und Hublänge vergleichsweise hohe Kolbengeschwindigkeit, mit hieraus abgeleiteten Problemen der Schmierung und Dauerhaltbarkeit. Der obere Grenzwert der Kolbengeschwindigkeit beträgt 20 m/s.
Moderne Langhuber-Konstruktionen sind jedoch unproblematisch hinsichtlich Dauerhaltbarkeit, bei genügend kleinen Zylinder-Hubräumen unter 500 cm³ oder bei eingeschränkter Drehzahl (Dieselmotoren). Ein Beispiel für einen modernen Langhuber (Benziner) ist der Motor des Mercedes A 200 (100 kW/136 PS).
Das Drehmoment eines Verbrennungsmotors hängt nur vom Hubvolumen und dem effektiven Mitteldruck ab. Ob es sich um einen Langhuber oder Kurzhuber handelt, ist dabei belanglos. Ein Langhuber hat zwar an der Kurbelwelle einen größeren Hebelarm, als ein hubraumgleicher Kurzhuber, jedoch andererseits auch eine kleinere Kolbenfläche; damit wirkt bei gleichem Explosionsdruck beim Langhuber weniger Kraft auf den Kolben als beim Kurzhuber.
Der wahrscheinlich langhubigste PKW-Motor, der je gebaut wurde, ist der Willys Go Devil Motor mit einer Zylinderbohrung von 79,4 mm und einem Kolbenhub von 111,1 mm.
Literatur
- Max Bohner, Richard Fischer, Rolf Gscheidle: Fachkunde Kraftfahrzeugtechnik. 27.Auflage, Verlag Europa-Lehrmittel, Haan-Gruiten, 2001, ISBN 3-8085-2067-1
Siehe auch
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