- Kurzhub
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Kurzhuber ist ein Begriff aus dem Verbrennungsmotorenbau und bezeichnet einen Motor, dessen Kolbenhub s kleiner ist als die Zylinderbohrung D, das Hubverhältnis s/D nach DIN 1940 ist also kleiner als 1.
Kurzhuber verfügen über eine geringere mittlere Kolbengeschwindigkeit als hubraumgleiche Langhubtriebwerke und erlauben dadurch höhere Drehzahlen. Ein weiterer Vorteil des Kurzhubers ist aufgrund der (relativ) größeren Zylinderbohrung eine größere gestalterische Freiheit für die Größe, Lage und Anordnung von Ventilen und Zündkerze im Verbrennungsraum des Zylinderkopfes.
Nachteile können das vergleichsweise höhere Gewicht des Kolbens und seine größere Neigung zum Kippen bei (relativ) kurzem Kolbenhemd sein. Bei (relativ) großen Zylinderbohrungen entstehen flache, thermisch ungünstigere Brennräume mit längeren Flammwegen, was man bei Fremdzündungsmotoren durch Einsatz mehrerer Zündkerzen je Arbeitszylinder auszugleichen suchte.
Der Ausdruck Quadrathuber für ein Triebwerk mit s/d=1, wie von populärwissenschaftlichen Institutionen oft verwendet, existiert in der wissenschaftlichen Fachliteratur nicht.
Das Drehmoment eines Verbrennungsmotors hängt nur vom Hubvolumen und dem effektiven Mitteldruck ab. Ob der Motor ein sogenannter Langhuber oder Kurzhuber ist, ist belanglos.
Literatur
- Kurt-Jürgen Berger, Michael Braunheim, Eckhard Brennecke: Technologie Kraftfahrzeugtechnik. 1. Auflage, Verlag Gehlen, Bad Homburg vor der Höhe, 2000, ISBN 3-441-92250-6
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