- Anne Askew
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Anne Askew (* 1521 in Stallingborough, Lincolnshire; † 16. Juli 1546 in Smithfield, London) wurde in England zur Zeit König Heinrichs VIII. als protestantische Märtyrerin bekannt.
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Hintergrund
Nachdem Heinrich VIII. mit Rom gebrochen hatte, wurde der Papst als oberste kirchliche Autorität abgelehnt, andere katholische Gebräuche jedoch beibehalten, weshalb fortan in England sowohl Ketzer als auch "Papisten" verfolgt wurden, denn beide wichen von den Lehren der neu gegründeten Anglikanischen Kirche ab.
Leben
Anne Askew stammte aus einer Adelsfamilie. Mit 15 wurde sie gezwungen, den katholischen Adligen Thomas Kyme zu heiraten. Eigentlich war ihre ältere Schwester als Kymes Ehefrau vorgesehen, aber da diese starb, musste Anne an ihre Stelle treten.
Anne weigerte sich auch nach der Heirat und der Geburt zweier Kinder, den Namen Kyme anzunehmen, und nannte sich weiterhin Askew. Auch versuchte sie, die Scheidung von ihrem Mann mit der Begründung, er sei nicht gläubig, zu erreichen. Ihr Mann, der die protestantischen Lehren ablehnte, warf seine Frau aus dem Haus.
Wirken
Nach der Trennung von Kyme ging Anne Askew nach London, wo sie weiterhin für den Protestantismus eintrat. Sie las die Bibel auf Englisch, verteilte verbotene Bücher und knüpfte Kontakte zu einflussreichen Personen; u. a. soll sie mit Catherine Parr, Heinrich VIII. letzter Frau, in Verbindung gestanden haben.
Schließlich musste sie sich wegen ihrer Aktivitäten verantworten - u. a. vor Edmund Bonner, der sich unter Königin Maria I. den Ruf eines fanatischen Protestantenjägers erwarb. In Anne Askews Fall ließ er jedoch Milde walten. Jasper Ridley stellt in seiner Biographie Heinrichs VIII. fest: "Er (Bonner) war von ihrer (Anne Askews) Intelligenz und ihren guten Manieren beeindruckt und machte es ihr leicht, zu widerrufen."
Anne setzte jedoch ihre ketzerischen Aktivitäten fort und wurde erneut verhaftet. Bei den Verhören sagte sie u.a., sie wolle lieber fünf Verse in der Bibel lesen, woraus sie Besserung und Erbauung finde, als in der Kirche fünf Messen hören. „Wenn einer auf die Messe als ein verdienstliches Werk mehr Vertrauen setzt als in das Blut Christi, das doch für uns vergossen ist, so wäre das Abgötterei und eine schreckliche Gotteslästerung." Außerdem sagte sie, es sei genug, wenn sie ohne Ohrenbeichte Gott allein ihre Sünde bekenne. Sie würde auch nicht im geringsten daran zweifeln, dass er sie anhöre und ihr ihre Sünden vergeben wolle, weil sie ja ein bußfertiges Herz habe. Im Tower wurde sie vom Kommandanten Thomas Kingston derart gefoltert, dass sie danach weder gehen noch stehen konnte. Sie blieb bei ihren Aussagen, und Kingston war von ihrer Tapferkeit so beeindruckt, dass er sich weigerte, sie erneut zu foltern. Also musste Lordkanzler Thomas Wriothesley, 1. Earl of Southampton, Anne Askew selbst foltern. Kingston beichtete seinen Ungehorsam dem König, der ihm verzieh.
Hinrichtung
Anne Askew wurde im Juli 1546 als Ketzerin auf dem Scheiterhaufen verbrannt, und da sie nach wie vor weder gehen noch stehen konnte, wurde sie auf einem Stuhl auf dem Scheiterhaufen festgebunden. Um ihr Leiden abzukürzen, wurde ihr ein Lederbeutel mit Sprengpulver umgehängt.
Literatur
- Jasper Ridley: Heinrich VIII.
Weblinks
- Anne Askew. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL).
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