- Laserdrome
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Das Lasergame (auch Laserspiel bzw. Laserdrom genannt) ist ein Spiel, bei dem zwei oder mehrere Spieler versuchen verschiedene Aufgaben auf einem speziellen Parcours oder in mehreren Räumen zu erfüllen. Als Hilfsmittel stehen ihnen ungefährliche pistolenähnliche Infrarotsignalgeber (auch Laserwaffen genannt) zur Verfügung und simulieren damit einen Schusswechsel. Die Örtlichkeiten wo das Spiel ausgetragen wird, werden häufig als Arena bezeichnet. Die international übliche Bezeichnung des Spieles ist Laser Tag.
Inhaltsverzeichnis
Technische Ausstattung
Jeder Spieler trägt einen Ganzkörperanzug oder eine Weste, an denen mehrere Sensoren angebracht sind. Wird ein Sensor von einem Infrarotstrahl aktiviert, deaktiviert sich der Anzug / die Weste für eine bestimmte Zeit oder der Spieler scheidet aus dem Spiel aus. Je nach Arena ist es durchaus auch möglich, dass mehrere Treffer sich kummulativ auf die Zeitdauer der Deaktivierung der Weste auswirken. Ein Laserstrahl (ähnlich einem Laserpointer) unterstützt den Spieler bei der Zielfindung.
Spielvarianten
Es gibt viele unterschiedliche Spielvarianten, von denen ein paar Vorgestellt werden:
- Retro Zed: zwei oder mehrere Teams treten gegeneinander an und müssen versuchen, möglichst viele Treffer auf der Weste der gegnerischen Mannschaft zu platzieren. Gewonnen hat das Team, welches dadurch entweder die meisten Punkte erzielt hat oder welches das bessere Verhältnis von Treffern zu Gegentreffern hat
- Capture the Flag: Die gegnerischen Teams versuchen ihre eigene Basis zu verteidigen und zeitgleich die gegnerische Basis mittels Beschuss zu markieren. Gewonnen hat das Team, welches die meisten Treffer bzw. das beste Trefferverhältnis aufweisen kann. Hierbei handelt es sich um die virtuelle Eroberung der Fahne, wie es beim Paintball bekannt ist.
- Darkgames: Da es sich bei einem Laserdrom um eine virtuelle, geschlossene Landschaft (Halle) handelt, kann man dieses Spiel in völliger Dunkelheit spielen. Lediglich Signallampen auf den Westen / Ganzkörperanzügen zeigen die Teamzugehörigkeiten an.
- Darkgames stealth: Die stealth-Variante ist ein Solospiel. Mehrere Spieler begeben sich in eine völlig abgedunkelte Arena. Die Beleuchtung an Westen /Ganzkörperanzüge sind dabei ebenfalls ausgeschaltet. Jeder spielt gegen jeden und kann sich bei der Suche nach seinen Gegnern nur auf sein Gehör verlassen. Gewonnen hat der Spieler, der die meisten Treffer erzielen konnte.
Abgrenzung von Paintball/Gotcha
Es ist vom Spielablauf vergleichbar mit Paintball oder Gotcha, wobei Lasergame völlig schmerzfrei ist, da hier nicht mit Gelatinekugeln geschossen wird. Auch ist zum Spiel das Tragen einer speziellen Weste erforderlich, auf dieser sich an mehreren Positionen Sensoren befinden, die einen Treffer mittels Laserstrahl registrieren. Somit erhält der Lasergamer in den Arenen am Spielende eine genaue Auswertung, wer wen wie oft getroffen hat inklusive Trefferquote ua.
Durchschnittspreise Lasergame
In den meisten Laserdromen hat sich eine Spielzeit von durchschnittlich 20 Minuten eingependelt. Jedes 20-minütige Spiel wird dann ca. mit 8,00 Euro abgerechnet. Bei Buchung mehrere Spiele sinkt oftmals der Preis der Folgespiele um bis zu 2,00 Euro. Somit sind Lasergames deutlich preisgünstiger als vergleichbare Spielzeiten im Paintball.
Situation in Deutschland
Grundsätzlich unterscheidet der Gesetzgeber in Deutschland das Lasergame von Paintball/ oder Gotchaspielen.
Die Bundesrepublik Deutschland verbietet Lasergames in der Art, wie sie im europäischen Umland durchgeführt werden. Hauptaugenmerk legt der Gesetzgeber dabei auf den Verstoß gegen die Menschenwürde, welche das Grundgesetz jedem Bürger zugesteht. Denn im Gegensatz zum Paintball oder Gotcha geht es beim Lasergame weniger um die Eroberung einer Fahne, vielmehr wird der Abschuss von "Menschen" mittels Punktevergabe honoriert.
Das europäische Umland hingegen bewertet das Lasergame wesentlich liberaler. Hier herrscht weder eine Altersgrenze für das Lasergame noch sonstige Einschränkungen in der Teilnahme an diesem Spiel. Deshalb ist gerade unter deutschen Teilnehmern besonders das Laserdrom TAURUS in Velden bei Venlo (Niederlande) bekannt. Es liegt direkt an der A40 und wird von Spielern aus dem gesamten Ruhrgebiet häufig genutzt. Hierbei handelt es sich um eine der größten Laserdrome in Europa, welches sich über insgesamt 3 Etagen erstreckt. Mittlerweile hat sich dort eine große Gemeinde an deutschen Laserspielern etabliert.
Rechtliche Würdigung
- OVG Koblenz, 11 B 11428/94 vom 21. Juni 1994 = NVwZ-RR 1995, 30 ff.
- VGH Mannheim NVwZ-RR 2005, 472 f.
- VGH München GewArch 1994, 376 ff.
- OVG Münster, 5A 4916/98, vom 27. September 2000, www.justiz.nrw.de/RB/nrwe = GewArch 2001, 71 ff. (dort auch zu möglichen europarechtlichen Implikationen des Falles)
- BVerwGE 115, 189
- EuGH, Rs. C-36/02 vom 14. Oktober 2004, Slg. 2004, I-9609, bekannt als Fall Omega Spielhallen
- Leitsatz 2 des Urteils: Das Gemeinschaftsrecht steht einem nationalen Verbot einer in der gewerblichen Veranstaltung von Spielen mit simulierten Tötungshandlungen an Menschen bestehenden wirtschaftlichen Tätigkeit, das zum Schutz der öffentlichen Ordnung wegen einer in dieser Tätigkeit gesehenen Verletzung der Menschenwürde ergeht, nicht entgegen.
Militärischer Einsatz
Um ein Gefecht zu simulieren wird auch im Militär auf diese Technik zurückgegriffen. Dabei wird die Waffe des Soldaten (als auch anderes militärisches Gerät) mit einem sogenannten Sim-Aufsatz modifiziert und mit Platzpatronen geschossen. MILES und das Ausbildungsgerät Duellsimulator sind zwei solche Systeme.
Siehe auch
Literatur
- Daniel Maiberg: Paintball - Das Buch! Fakten, Tipps und Spielarten. Kretschmann Mediamarketing 2006. ISBN 3-9809567-1-7
Weblinks
- International Laser Tag Association - Eine Nonprofit-Vereinigung verschiedenster "Laser Tag" Betreiber und Entwickler.
- Militärzeitung mit Artikel über Sim-Gefecht
- Erläuterung zum Urteil des EuGH auf anwaltmagazin.de
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