- Lauterbach (Kaiserwald)
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Čistá, (deutsch Lauterbach, früher tschechisch Mesto Litrbachy) ist eine Wüstung im Kaiserwald, Tschechien.
Geschichte
Durch das Aufblühen des Zinnbergbaus im Kaiserwald seit dem 15. Jahrhundert entwickelten sich anfänglich kleine Bergarbeitersiedlungen schnell zu größeren Orten. Kaiser Ferdinand I. verlieh am 20. Juni 1551 der Stadt Lauterbach das Privileg einer Kaiserlichen Bergstadt. Lauterbach war zeitweilig Sitz eines Bergamtes. Im Jahre 1843 hatte die Stadt ca. 2080 Einwohner. Die Einwohnerzahl war seither rückläufig. 1930 lebten in Lauterbach 1192 Einwohner, 1939 waren es 1019. Nach dem Münchner Abkommen wurde die Stadt 1938 dem Deutschen Reich angeschlossen und gehörte bis 1945 zum Landkreis Elbogen. Nach der Vertreibung der fast ausschließlich deutschen Bevölkerung wurde Lauterbach wegen der Errichtung des Truppenübungsplatzes Prameny nicht neu besiedelt. 1948 lebten in Čistá nur noch 7 Menschen.
Die tschechoslowakische Regierung ordnete deshalb den Abriss der Stadt durch die Armee an. Unter anderem zerstörten Artillerieeinheiten durch Beschussübungen Gebäude von Čistá. Anfang der 1950er Jahre wurde am Nordrand des Ortes auf der Suche nach Zinn-Vorkommen ein Erkundungsschacht abgeteuft, mit dem keine abbauwürdigen Vorkommen aufgefunden wurden. Von diesem Schacht verblieb eine langgestreckte Doppel-Halde.
Die Fluren der ehemaligen Stadt befinden sich heute im Gemeindegebiet von Rovná im Okres Sokolov in der Karlovarský kraj. Ein großes Gedenkkreuz markiert heute den Ort des ehemaligen Friedhofs. Die Lage ehemaliger Hofstellen ist durch Ziergehölze, z.B. Flieder, erkennbar.
Weblinks
- http://sweb.cz/SlavkovskyLes/pages/litrbachy.html (tschechisch)
- http://www.diamo.cz/hpvt/2002/sekce/Tradice/T%2023%20Su%C4%8Dek.html (tschechisch)
- http://www.zanikleobce.cz/index.php?lang=d&obec=305 (deutsch)
50.099532512.728610833333Koordinaten: 50° 6′ N, 12° 44′ O
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