Annemarie Madison

Annemarie Madison
Annemarie Madison (1986)

Annemarie Madison, geborene Zimmermann (* 21. November 1920 in Jakarta, Indonesien; † 30. Januar 2010 in San Francisco, USA) war eine Betreuerin und Pflegerin von AIDS-Kranken. Sie ist Namensgeberin des Annemarie-Madison-Preises und lebte zuletzt in San Francisco.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Annemarie Madison musste im Alter von 4 Jahren ihr Geburtsland Indonesien verlassen, da ihre Mutter ernsthaft an Malaria erkrankte. In den Niederlanden besuchte sie ein Internat, war jedoch später nach niederländischem Schulsystem zu jung, um zu studieren. Sie überbrückte die Zeit als Sekretärin einer niederländischen Firma. Als der Zweite Weltkrieg ausbrach, wurde sie angelernte Krankenschwester beim Niederländischen Roten Kreuz. Sie arbeitete danach für eine niederländische Firma in Berlin, verließ die Stadt jedoch, als Russland Ostberlin übernahm. Danach arbeitete sie in der britischen Zone als Übersetzerin für die britische Verwaltung und als Gerichtsübersetzerin, um danach eine Tätigkeit als persönliche Referentin des Ministers für Wirtschaft und Verkehr in Nordrhein-Westfalen aufzunehmen. Später gab sie diese Tätigkeit auf, um mit ihrem Ehemann, dem Schriftsteller Louis E. Madison (1914–2008) zusammenzuarbeiten. 1979 zog sie mit ihm und ihrem 1958 geborenen Sohn nach San Francisco.

Arbeit mit AIDS

1984 startete Madison ihre ehrenamtliche Tätigkeit für Menschen mit AIDS, in der sie für mehr als 250 AIDS-Patienten sorgte. Ihr Anliegen war es, nicht nur Kranke zu pflegen sondern auch AIDS vom Stigma und der Isolation zu befreien. So trat sie nicht nur während der ersten Benefiz-Veranstaltung 1985 an der San Francisco Opera als Rednerin auf. Es folgten eine Vielzahl von Auftritten in den USA und Europa, in denen sie über den Umgang mit Menschen mit AIDS aufklärte und Erfahrungen aus den amerikanischen Zentren vermittelte. In den 80er Jahren diskutierte sie in Workshops das Leben und Sterben mit AIDS und unterstützte die lokalen AIDS-Hilfen in Deutschland, sich zu organisieren. In den 1990er Jahren trat sie in Talkshows und Filmen auf, um weiter für einen menschlichen Umgang mit der Krankheit und ihren Patienten zu werben.

1994 wurde ihr das Bundesverdienstkreuz I. Klasse verliehen. Madison ist Namensgeberin des Annemarie-Madison-Preises. Dieser wurde vom KIS Forschungskuratorium für Immunschwäche etabliert und wird seit 1995 zu den Münchener AIDS-Tagen verliehen und würdigt Verdienste für einen menschlichen Umgang mit AIDS.

Weblinks

Einzelnachweise



Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Madison — bezeichnet: einen Vornamen, siehe Madison (Vorname) eine Disziplin im Bahnradsport, siehe Zweier Mannschaftsfahren einen Partytanz, siehe Madison (Tanz) ein Piercing in der Drosselgrube, siehe Madison Piercing eine Mehrzweckhalle in New York,… …   Deutsch Wikipedia

  • Annemarie Cordes — (* 25. Juli 1918 in Bremen; † 8. April 1998 in Wiesbaden) war eine deutsche Schauspielerin und Synchronsprecherin. Biografie Annemarie Cordes absolvierte eine Lehre als Handweberin und bekam daneben Schauspielunterricht. Ihr erstes Engagement… …   Deutsch Wikipedia

  • Paul Temple und der Fall Madison — ist ein achtteiliges Hörspiel von Francis Durbridge, das der NWDR Köln im Jahre 1955 produzierte und der WDR in der Zeit vom 13. Januar 1956 bis 2. März 1956 erstmals ausstrahlte. Die gesamte Spieldauer beträgt 272 Minuten. Inhaltsverzeichnis 1… …   Deutsch Wikipedia

  • Gesamtliste der Träger des Bundesverdienstkreuzes — Listen der Träger des Bundesverdienstkreuzes Gesamtübersicht | Großkreuze | Großes Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband | Großes Verdienstkreuz mit Stern | …   Deutsch Wikipedia

  • Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland — Listen der Träger des Bundesverdienstkreuzes Gesamtübersicht | Großkreuze | Großes Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband | Großes Verdienstkreuz mit Stern | …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Mad–Mag — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Träger des Bundesverdienstkreuzes I. Klasse — Listen der Träger des Bundesverdienstkreuzes Gesamtübersicht | Großkreuze | Großes Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband | Großes Verdienstkreuz mit Stern | …   Deutsch Wikipedia

  • Nekrolog 1. Quartal 2010 — Nekrolog ◄◄ | ◄ | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 Nekrolog 2010: 1. Quartal | 2. Quartal | 3. Quartal | 4. Quartal Weitere Ereignisse | Nekrolog (Tiere) | Filmjahr 2010 |… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Olympiasieger im Schwimmen/Medaillengewinnerinnen — Olympiasieger Schwimmen Übersicht Alle Medaillengewinner Alle Medaillengewinnerinnen …   Deutsch Wikipedia

  • Liste des médaillées olympiques féminines en natation — Liste des sportives médaillées en natation aux Jeux olympiques d été depuis la première apparition de la natation féminine au programme olympique en 1912. Articles connexes : Natation aux Jeux olympiques et Liste des médaillés olympiques… …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”