- Le-Prieur-Raketen
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Le-Prieur-Raketen (fr.: Fusées Le Prieur) waren während des Ersten Weltkrieges von den Westalliierten eingesetzte Luft-Luft-Raketen, die zum Abschuss feindlicher Fesselballons und Luftschiffe verwendet werden sollten.
Entwickelt wurden diese Waffen gegen Ende des Jahres 1915 von dem französischen Offizier Yves Le Prieur. Jeweils 4 Stück dieser Raketen wurden seitlich zwischen den beiden Flügeln alliierter Doppeldecker angebracht und durch einen elektrischen Mechanismus abgefeuert.
Den ersten Einsatz von Le-Prieur-Raketen verzeichnete man im April 1916, als alliierte Kampfpiloten mit Nieuport-Flugzeugen während der Schlacht um Verdun deutsche Lufteinheiten attackierten. Am 22. Mai gelang einem französischen Jagdpiloten einer der erfolgreichsten Angriffe, in dem er 5 gegnerische Aufklärungsballons nacheinander abschoss. Viele bekannte Fliegerasse verwendeten daraufhin diese Raketen, wie beispielsweise der Brite Albert Ball und der Belgier Willy Coppens.
Die simple Raketenwaffe bestand lediglich aus einem Stiel und einem Kopf, in dem sich Schwarzpulver und ein Treibstoffgemisch befand. An der Spitze war ein scharfes Metallstück montiert, so dass die Rakete zuerst in den Ballon eindrang, um dann das Traggas zu entzünden. Eingesetzt wurden die Raketen mit verschieden Flugzeugen vom Typ Nieuport, Farman und Sopwith Pub.
Trotz einiger positiver Ergebnisse mit diesen Waffen verlor die Le-Prieur-Rakete ab 1917 an Bedeutung. Sie war sehr ungenau und versprach nur dann Erfolg, wenn der angreifende Pilot sie nicht weiter als 115 Meter von seinem Ziel entfernt abschoss. In Folge dessen erhöhte sich auch die Kollisionsgefahr für die Jagdflieger, da sie sehr nah an ihre Ziele heranfliegen mussten. Nach der Entwicklung von wirksamerer Brandmunition schaffte man die Waffe im letzten Kriegsjahr fast vollständig ab.
Während des gesamten Weltkrieges wurden mit Le-Prieur-Raketen lediglich Ballons jedoch keine Zeppeline abgeschossen.
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