- LeMat Percussion Revolver
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LeMat Percussion Revolver Allgemeine Information Zivile Bezeichnung: Le Mat Revolver Einsatzland: USA (Konföderierte Staaten von Amerika), Frankreich Entwickler/Hersteller: Colonell Dr. Jean Alexandre Francois LeMat/Birmingham Small Arms Company Herstellerland: Großbritannien Produktionszeit: 1856 bis 1865 Waffenkategorie: Revolver Ausstattung Gesamtlänge: 350 mm Gewicht:
(ungeladen):1,4 kg Lauflänge: 170 mm
Technische Daten Kaliber: .40 und 16 Gauge Schrot
Mögliche Magazinfüllungen: 9 + 1 Schrotladung Patronen Munitionszufuhr: Revolvertrommel + 1 Zusatzlauf Ladeprinzip: Perkussionsrevolver (Vorderlader) Listen zum Thema
Der LeMat-Revolver war ein 9schüssiger Perkussionsrevolver, der außerdem eine Schrotladung verschießen konnte. Entwickelt wurde diese Waffe während des Amerikanischen Bürgerkrieges vom konföderierten Colonel LeMat.Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der LeMat war eine der interessantesten Waffen, die der amerikanische Bürgerkrieg hervorgebracht hat. Aufgrund des Wirtschaftsembargos des Nordens und der Tatsache, dass die meisten Waffenfabriken im Norden ansässig waren (z. B. Colt oder Remington), musste die Konföderation, neben Importwaren, auf Eigenentwicklungen zurückgreifen.
Colonel Dr. Jean Alexandre Francois LeMat und General Pierre Gustave Toutant Beauregard entwarfen die Waffe im Jahre 1856, in New Orleans. Erst im Bürgerkrieg stieg die Nachfrage nach Alternativen. General J. E. B. Stewart war von diesem Revolver begeistert und gab den Auftrag zur Produktion. Die ersten Modelle wurden noch von John Krider in Philadelphia gefertigt. Aufgrund des Kriegsausbruches wurde die Produktion nach Europa zu verschiedenen Herstellern verlagert. Die ersten Revolver wurden in Europa von der französischen Firma Charles Frederic Girard & Sons in Paris hergestellt. Die Qualität der Waffen war aber so schlecht, dass die Produktion zur englischen Firma Birmingham Small Arms Company verlegt wurde. Die in Europa gefertigten Waffen wurden in Nacht-und-Nebel-Aktionen durch die Unions-Blockaden geschmuggelt.
In Summe wurden bis zur Einstellung im Jahre 1865 nur ca. 2.900 Stück des LeMat Revolvers hergestellt.
Aufbau der Waffe
Der LeMat Revolver war ein Revolver mit 9 Schuss in der Trommel. Die Trommelachse war ein zusätzlicher Lauf, der eine Schrotladung verschießen konnte, was für den Nahkampf im Schlachtengetümmel gedacht war. Aufgrund der großen Trommelachse wirkte die Trommel sehr wuchtig, aber erst dadurch war es möglich, 9 Schuss unterzubringen.
Die Gesamtlänge des Revolvers betrug rund 34 cm, der obere, achtkantige, gezogene Lauf war rund 17 cm lang, der untere Lauf für die Schrotladung rund 13 cm. Es gab eine Verlängerung für den unteren Lauf, um die Wirkung einer echten Schrotflinte zu erzielen. An der linken Seite war die Laderamme für die neunschüssige Trommel angebracht. Aus dieser wiederum konnte man einen Ladestock herausziehen, mit welchem man die Schrotladung laden konnte. Die Waffe war aus gebläutem Stahl gefertigt, die Griffe aus Walnussholz.
Die Waffe war ein Single-Action-Revolver. Spannte man den Hahn, drehte sich die Trommel, und man konnte einen Schuss des Revolvers abfeuern. Wollte man die Schrotladung zünden, musste man am Hahn einen Dorn ausklappen, der dann den mittleren Lauf abfeuerte.
Die 9 Schuss waren ursprünglich im Kaliber .40, die Schrotladung im Kaliber 16. Doch während des Krieges begann man, diese Waffe auch im Kaliber .35 herzustellen. All diese Kaliber waren keine Standardkaliber der Armee; daher entwickelte sich die Versorgung der Soldaten mit der passenden Munition zu einem Problem. Während des Bürgerkrieges war das Standardkaliber für alle Faustfeuerwaffen .36 und .44; diese Kaliber wurden sowohl vom Norden als auch vom Süden verwendet. Somit waren jene Soldaten, die einen LeMat-Revolver besaßen, gezwungen, ihre Munition in Kampfpausen selbst zu gießen.
Sonstiges
Die Produktion wurde 1865 offiziell eingestellt, in Frankreich wurden aber noch bis ca. 1874 im Auftrag der französischen Armee Modelle für Zentralfeuerpatronen gefertigt. Diese Waffen hatten das Standardkaliber der französischen Armee von 11 mm. Hier gibt es kaum Angaben über Stückzahlen. Ebenso hat es auch Modelle basierend auf der Lefaucheux-Zündung oder Stiftzündung gegeben, beim abgebildeten Revolver handelt es sich um einen solchen. Auch hier gibt es keine Angaben über Stückzahlen.
Berühmte Träger während des Bürgerkrieges waren General P.G.T. Beauregard, Major Richard H. Anderson, J.E.B. Stuart und Colonel George S. Patton, der Großvater von General George S. Patton .
In der Literatur spielt ein LeMat-Revolver eine Schlüsselrolle in Noah Gordons Roman Der Katalane, wo er auch detailliert beschrieben wird.
Weblinks
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