- Leberfleck
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Leberfleck ist die umgangssprachliche Bezeichnung für gutartige Wucherungen von pigmentbildenden Zellen der Haut und entspricht in etwa dem Fachausdruck Pigmentnävus. Muttermal wird synonym verwendet, entspricht aber eher dem übergeordneten Fachausdruck Nävus.
Inhaltsverzeichnis
Definition
In der Lehre der Hautkrankheiten gibt es keine einheitliche Definition der umgangssprachlichen Begriffe „Leberfleck“, „Pfefferfleck“ oder „Muttermal“; in der Schweiz, Österreich und Bayern ist „Muttermal“ gebräuchlicher.
Oft ist mit Leberfleck oder Pfefferfleck eine bestimmte Form des Pigmentnävus gemeint, die häufigsten Arten sind: Nävuszellnävus, Lentigo simplex und Lentigo solaris.
Das Muttermal ist der Überbegriff für alle Arten von gutartigen Wucherungen der Haut ohne Einschränkung der betroffenen Zellart. Ein Nävus kann aus roten Blutgefäßzellen, gelben Talgdrüsenzellen oder anderen Zellen aufgebaut sein und muss nicht immer braun gefärbt sein.
Bedeutung
Da bestimmte Arten von „Leberflecken“ durchaus das Risiko der Entstehung einer bösartigen Krebsart (das so genannte maligne Melanom) in sich bergen, ist es wichtig, den genauen Typus jeder pigmentierten Hautwucherung zu bestimmen (was dem Hautarzt vorbehalten ist). Beim Hautarzt wird oft ein so genannter „Scan“ durchgeführt, bei dem Form und Farbe sowie andere Merkmale aller Muttermale mittels einer Kamera dokumentiert und meist durch ein Computer-Diagnose-System analysiert werden. Bei Jugendlichen muss solch ein Scan in der Regel alle drei Jahre und bei Erwachsenen nur alle fünf Jahre wiederholt werden, wenn keine besonderen Risikofaktoren vorliegen (wie z. B. dysplastische Nävi oder konnatale Nävi).
Für nähere Details und eine Übersicht siehe Pigmentnävus.
Laut neueren Forschungen steht die Anzahl der Leberflecken in Zusammenhang mit der Lebenserwartung. Es wird angenommen, dass Menschen mit einer größeren Anzahl an Leberflecken auch längere Telomere besitzen und dadurch vermutlich eine höhere Lebenserwartung aufweisen.[1] [2] Im Laufe des Lebens steigt die Anzahl der Muttermale am menschlichen Körper.
Leberflecke können gut- und bösartig sein. Um herauszufinden ob sie bösartig sind gibt es die A-, B-, C-, D-, E-, Regel.
A = Aussehen (ist er z. B. groß oder verändert er sich) B = Begrenzung (hat er eine nicht runde Form) C = Color (hat er mehrere Farbtöne in sich) D = Durchmesser (ist sein Durchmesser größer als 5 mm) E = Erhabenheit (steht er von der Haut ab)
Wenn diese Regeln zutreffen sollte man schnellstens den Hautarzt aufsuchen und ein Hautscreening durchführen.
Etymologie
Der Name „Leberfleck“ ist eine Lehnübersetzung des medizinischen Ausdrucks „Macula hepatica“, der sich auf den bräunlichen (leberähnlichen) Farbton bezieht.
Das englische Wort „liver spot“ bezieht sich im Gegensatz zum deutschen „Leberfleck“ ausschließlich auf Altersflecken.
Das Wort „Muttermal“ kommt aus dem 16. Jahrhundert, als man glaubte, dass diese Hautveränderungen durch unbefriedigte Gelüste der Mutter während der Schwangerschaft entstehen würden.[3]
Siehe auch
- Pigmentnävus (Übersicht aller gutartigen Wucherungen pigmentbildender Zellen)
- Malignes Melanom (Hautkrebs der pigmentbildenden Zellen)
- Sommersprossen
- Schönheitsfleck
- Altersfleck
- Feuermal
- Mongolenfleck
Weblinks
- Naevus Netzwerk ein von deutschsprachigen Hautärzten gegründetes Projekt zur Unterstützung von Patienten und deren Eltern mit großen angeborenen Pigmentmalen, so genannten kongenitalen Nävi, insbesondere sog. Riesenmuttermalen
Einzelnachweise
- ↑ WELT Online: Leberflecke zeugen vom Alter des Menschen
- ↑ Pressemeldung des King's College vom 11. Juli 2007: Moles linked with slower ageing
- ↑ KLUGE: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, 24. Auflage, Walter de Gruyter, Berlin, 2002, ISBN 3-11-017473-1
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