Feuermal

Feuermal
Klassifikation nach ICD-10
Q82 Sonstige angeborene Fehlbildungen der Haut
Q82.5 Angeborener nichtneoplastischer Nävus
ICD-10 online (WHO-Version 2011)

Das Feuermal oder der Naevus flammeus, ist eine gutartige Hautveränderung, die eine dunkelrote bis rötlich violette Farbe annimmt, weswegen umgangssprachlich auch oft der Name „Portweinfleck“ zu hören ist. Dies rührt allerdings aus dem Englischen her, wo das Feuermal tatsächlich port-wine stain heißt.

Inhaltsverzeichnis

Herkunft

Das Feuermal beruht auf einer angeborenen Fehlbildung. Die feinen Blutgefäße, die unterhalb der Oberhaut verlaufen, sind krankhaft erweitert und neigen zu Wucherungen.

Häufigkeit

Ein ausgedehntes Feuermal kommt bei etwa 0,2-0,3% aller Neugeborenen vor. Im Gegensatz dazu ist die kleine Variante, der sogenannte Storchenbiss, mit 60-70% deutlich häufiger.

Aussehen und Lokalisation

Das Feuermal ist entweder von Geburt an vorhanden oder entwickelt sich im frühen Kindesalter. Es tritt meist einzeln auf; mehrere Flecken können aber auch zusammenfließen. Die Größe ist unterschiedlich: Die Flecken können klein sein oder auch ganze Körperpartien überdecken. Besonders häufig kommt das Feuermal im Gesicht, im Nacken oder an der Stirn vor.

Im Gegensatz zum Storchenbiss bildet sich ein Feuermal in der Regel nicht zurück, sondern wird im Erwachsenenalter eher dunkler. Im Verlauf können sich im Bereich des Mals kleine Knötchen und Verhärtungen bilden.

Therapie

Während eine rein kosmetische Überdeckung des Feuermals häufig aufwändig und nicht zufriedenstellend ist, gibt es auch die Möglichkeit einer Lasertherapie.

Heutzutage wird zu diesem Zweck ein sogenannter Blitzlampen-gepumpter Farbstofflaser (Flashlamp pumped dye laser, FPDL) verwendet. Vernarbungen sind bei diesem Verfahren selten.

Eine solche Behandlung kann über mehrere Jahre gehen. Insgesamt sind bis zu zehn Sitzungen nötig, zwischen welchen für die Heilung etwa zwei Monate pausiert werden sollte.

Syndrome

Das Feuermal kann in einigen Fällen Hinweis auf eine andere Krankheit sein. Bis zu 30 Syndrome konnten bis jetzt mit dem Auftreten eines Feuermals in Verbindung gebracht werden.

  • Das Klippel-Trénaunay-Weber-Syndrom ist ein Syndrom, das mit partiellem Riesenwuchs des Rumpfs oder der Extremitäten einhergeht. Zudem kann es ursächlich Fehlbildungen des tiefen Blut- und Lymphgefäßsystems geben.

Berühmte Personen

Michail Gorbatschow gehört zu den bekanntesten Persönlichkeiten, die ein Feuermal tragen – welches in den Medien besonders während seiner politisch aktiven Zeit sehr häufig wider besseren Wissens fälschlich als „Leberfleck“ bezeichnet wurde. In einem Interview antwortete Gorbatschow einmal auf die Frage nach einer möglichen chirurgischen Entfernung seines Feuermals, er wolle nicht den Eindruck erwecken, dass ihm ästhetische Dinge wichtiger seien als die Politik – und sich daher in erster Linie auf letztere konzentrieren.



Siehe auch: Mongolenfleck, Leberfleck, Schönheitsfleck, Lentigo maligna, Brandmal

Literatur

  • Bernard A. Cohen: Pädiatrische Dermatologie. Lehrbuch und Atlas. 2. Auflage. Elsevier u. a., München u. a. 2007, ISBN 978-3-437-24250-2.
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