- Leberwursttaktik
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Die Leberwursttaktik bezeichnet eine Taktik der Polizei zum Vorgehen gegen Menschenmengen, die insbesondere in Verbindung mit den Einsätzen der West-Berliner Polizei gegen Protestmärsche in den 1960ern steht. Bei der Leberwursttaktik greifen die Einsatzkräfte mit massiver körperlicher Gewalt in die Mitte der Menge ein, um diese an den Rändern auseinanderzutreiben.
Der Begriff wurde durch den Berliner Polizeipräsidenten Erich Duensing geprägt, der die Leberwursttaktik so beschrieb: „Nehmen wir die Demonstranten als Leberwurst, dann müssen wir in die Mitte hineinstechen, damit sie am Ende auseinander platzt.“[1] In die deutsche Nachkriegsgeschichte eingegangen ist die Leberwursttaktik im Zusammenhang mit der Demonstration gegen den Besuch des Schahs in Berlin am 2. Juni 1967, in deren Verlauf der Student Benno Ohnesorg von dem Polizisten Karl-Heinz Kurras erschossen wurde.
Einzelnachweise
- ↑ zitiert nach Kai Hermann: Die Polizeischlacht von Berlin. In: Die Zeit, Nr. 23/1967
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