- Leggings
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Leggings (von englisch leg „Bein“, legging „Gamasche“, leggings „Strampelhose“) oder auch Tights (englisch tight „eng“) bezeichnen in der Regel hauteng anliegende Hosen aus elastischem Material.
Inhaltsverzeichnis
Gebrauch
Leggings sind als bequeme Alltagsbekleidung gebräuchlich und haben sich für einige Sportarten als sehr nützlich erweisen (Gymnastik, Aerobic, Laufen, Radfahren, Bodybuilding etc.), da sie die Bewegung kaum beeinträchtigen, den Körperbau für Zuschauer erkennbar lassen (und somit auch bei den geltenden gesellschaftlichen Normen eine Möglichkeit bieten, Leibesübungen in einer der Wortbedeutung von Gymnastik recht nahe kommenden Form auszuführen) und zudem Schweiß sofort aufnehmen und (je nach Material) nach außen abgeben können. Zur Optimierung für diesen Zweck werden für den Einsatz im Sportbereich Leggings häufig aus speziellen Funktionsmaterialien auf Lycra- oder Nylonbasis hergestellt und ohne Unterbekleidung direkt auf der Haut getragen.
Ansonsten können Leggings als Unter-, Ober- oder Zwischenhose getragen werden. Aufgrund der figurbetonenden Optik waren Leggings vor allem in den späten 1980er-Jahren als Damenbekleidung beliebt – oft in Verbindung mit Turnschuhen oder Basketball-Stiefeln, oder es wurden auch sehr gerne Nylonstrümpfe und hochhackige Pumps dazu getragen – und im Alltag sowohl als Freizeit- als auch als Geschäftsbekleidung akzeptiert. Für ein weniger figurbetonendes Outfit wurden Leggings oft zusammen mit langen Pullovern, T-Shirts oder Jacken getragen. Beliebt waren glänzende Leggings aus Lycra, häufig in leuchtend bunten Farben. (Siehe auch Spandex-Hosen.) Diesem Trend folgend, wurden ab 2008 Leggings mit der Optik einer Hose als Treggings vermarktet.
Ein Comeback in der Mode feiern Leggings seit 2006. Kombiniert werden sie gerne mit kurzen Röcken und Hot Pants, die durch die wärmenden Leggings auch im Winter getragen werden können. Neben Lycra, Nylon und Baumwolle wird auch Leder gerne als Material für die eng anliegenden Hosen verwendet. Lederleggings sind in glänzenden und matten Variationen erhältlich. Das Leder wird in einem aufwendigen Bearbeitungsverfahren geschmeidig gemacht, sodass es zwar eng anliegend, aber auch bequem zu tragen ist und jede Bewegung mitmacht. Lederleggings bedürfen allerdings einer speziellen Pflege mit Lederpflegemittel und Imprägnierspray. Kombiniert werden Lederleggings mit Strick, Jersey oder Chiffon, also in erster Linie mit Stoffen, die sich optisch vom Leder abheben.
Leggings mit kürzeren Beinlängen haben unterschiedliche Bezeichnungen:
- Capri-Hose (Bein endet an der Wade)
- Radlerhose (auch: „Radler“; Bein endet oberhalb des Knies)
- Hot Pants (Höschen mit horizontalem Beinabschluss auf Schritthöhe)
- Pantalong (Bezeichnung in der ehemaligen DDR)
Geschichte
Leggings gab es in der Geschichte in verschiedensten Formen in Europa, Asien und Nordamerika. Sie wurden von Frauen und Männern zum Schutz vor Kälte und vor Dornen getragen. Ihr gemeinsames Merkmal ist, dass sie alle per Gürtel befestigt wurden. Vom 14. bis zum 16. Jahrhundert ist das Aufkommenden dieser Hose bei Männern in Europa dokumentiert. Einzelne Leggings aus Wildleder wurden auch von verschiedenen indigenen Stämmen Nordamerikas getragen.[1] Diese indianische Mode übernahmen darauf französische Fallensteller, auch die Mountain Men in den amerikanischen Rocky Mountains adaptierten diese Bekleidung später. Das damals gebräuchliche Wildleder war meist stumpf und grau.
Cowboys trugen Leggings, auch Chaps genannt, aus sehr dickem Wildleder. Die Leggings schützten beim Reiten die Hosen vor Verschleiß, vor Schlangenbissen oder Zecken. Außerdem bewahrten sie den Reiter vor den Stacheln der Sträucher und Kakteen.[2]
Besonders in kalten Ländern wie Russland oder Korea kommt die Leggings aus Wolle bei Frauen und Männern auch heute noch zum Einsatz, und zwar als zusätzliche Schicht unter der Hose.
Weblinks
Commons: Leggings – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Werner Arens, Hans-Martin Braun, Die Indianer Nordamerikas: Geschichte, Kultur, Religion, Verlag: Beck, S. 33
- ↑ "Gifts from the Indians", North Carolina Indians,
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