Leifur Eiríksson

Leifur Eiríksson
Denkmal von Leif Eriksson vor der Hallgrímskirkja in Reykjavík
Figurentafel von Hoetger am Haus des Glockenspiels in Bremen

Leif Eriksson (isländisch: Leifur Eiríksson; * um 975 in Island; † um 1020) war ein isländischer Entdecker. Sein Beiname ist „der Glückliche“.

Inhaltsverzeichnis

Entdeckung Amerikas

Leif Eriksson wurde etwa 975 als Sohn Eriks des Roten und als Enkel von Thorvald Asvaldsson auf Island geboren. Als Leif zehn Jahre alt ist, nimmt ihn sein Vater Erik der Rote auf hohe See mit. Das Schiff segelte von Island nach Grönland, eine Entdeckung Erik des Roten. Grönland wird Leifs neue Heimat. Von hier aus startet er um das Jahr 1000 mit 35 Mann auch seine Fahrt an die Küste Nordamerikas und betrat, vermutlich als erster Europäer, nordamerikanischen Boden. Zwar nennt die Grönland-Saga Bjarni Herjólfsson als „Entdecker“, doch Leifs Ankunft wurde von Adam von Bremen in seiner Gesta Hammaburgensis ecclesiae pontificum dokumentiert und somit schriftlich belegt. Weiter gibt es zur Entdeckung Amerikas Anzeichen, dass unbekannte Isländer bereits im Jahr 985 Nordamerika erreicht haben.

Leif erkundete weitere Gebiete an der nordamerikanischen Küste. Darunter Helluland (die Baffin-Insel), das Markland (wahrscheinlich Labrador) und schließlich das auch später noch bedeutende Vinland, dessen geographische Lage umstritten ist, jedoch heute meistens mit Neufundland gleichgesetzt wird. Leifs Bruder startete weitere Expeditionen, geriet jedoch mit den Ureinwohnern, welche die Nordmänner „Skraelinger“ nannten, in Konflikt und starb an einer Pfeilverletzung. 150 Grönländer (darunter 16 Frauen) besiedelten dennoch das Land im Westen. Die Kolonie konnte sich jedoch aufgrund von Konflikten mit den Indianern nicht dauerhaft behaupten.

Karte über die Entdeckungsfahrten der Wikinger

Christianisierung Grönlands

Leif Eriksson brachte um das Jahr 1000 laut der Grönland-Saga das Christentum in die von seinem Vater gegründete Wikingerkolonie in Grönland.

Neufundland

In L'Anse aux Meadows auf Neufundland wurde in den 1960er Jahren eine Wikingersiedlung ausgegraben, die vermutlich auf Leif Eriksson zurückgeht. Lange Zeit führte man den Namen auf das altnordische Wort „Vin“ für „Wein“ zurück und suchte Vinland daher viel weiter südlich in Gebieten, wo Weintrauben gedeihen. Seit den Ausgrabungen auf Neufundland führt man „Vin“ eher auf das Wort für „Weiden“ zurück.

Ehrungen

Islands internationaler Flughafen in Keflavík trägt den Namen „Leifur Eiríksson“.

Der „Leif-Eriksson-Tag“ ist am 9. Oktober und wird gerne von skandinavischen Jugendlichen am letzten Schultag vor den Ferien zelebriert.

Sonstiges

  • Die amerikanische Band Interpol benannte auf dem Album „Turn On the Bright Lights“ einen Song nach Leif Eriksson.
  • In der Romanserie Perry Rhodan wird der Name zur Bezeichnung zweier Raumschiffe verwendet.[1]
  • In der Trilogie Illuminatus befährt die Hauptfigur Hagbard Celine die Weltmeere mit einem riesigen, goldenen Unterseeboot namens „Leif Eriksson“.
  • In der Zeichentrickserie Spongebob Schwammkopf wird in einer Folge der Leif-Eriksson-Tag auf komödiantische Weise eingebaut.
  • Eine der zwischen den kanadischen Provinzen Nova Scotia und Neufundland verkehrenden Fähren trägt den Namen „Leif Erikson“.

Literatur

  • Walter Illing: Drachenschiffe vor Amerika, Kulturgeschichtlicher Roman, Prisma Verlag Leipzig 1976.
  • Don Coldsmith: "Schneevogel" Historischer Roman, ISBN 3-404-13889-9, Bastei Lübbe

Einzelnachweise

  1. http://www.perrypedia.proc.org/index.php/Leif_Eriksson

Weblinks


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