- Leirhnjúkur
-
Leirhnjúkur Im Hintergrund der Gipfel
Höhe 592 m Lage Nordost-Island Gebirge Krafla-Massiv Geographische Lage 65° 43′ 15″ N, 16° 47′ 34″ W65.720833333333-16.792777777778592Koordinaten: 65° 43′ 15″ N, 16° 47′ 34″ W Typ Spaltenvulkan Gestein Palagonit und Basalt Letzte Eruption 1975 bis 1984[1] Besonderheiten Hochtemperaturgebiet mit Schlammtöpfen an seinem Fuß, Fumarolen an den Flanken Blick vom Gipfel des Leirhnjúkur in die Caldera der Krafla
Der Leirhnjúkur ['lεiːr̥ˌn̥juːkʏr̥] ist ein aktiver Vulkan in Island. Er befindet sich im Nordosten des Landes beim See Mývatn und ist Teil des Vulkansystems der Krafla. Der Berg, der auf einer vulkanischen Spalte sitzt, ist 592 m hoch. Er ist Teil der Caldera der Krafla.
Inhaltsverzeichnis
Detailliertere Beschreibung
Leirhnjúkur besteht in seinen unteren Partien aus Palagonit, d.h. er stammt noch aus der letzten Eiszeit.
Andererseits sieht man allenthalben Spuren durchaus neuzeitlicher Erdwärme. Der Vulkan stand mit im Zentrum der letzten beiden Ausbruchsserien der Krafla. Und er ist sichtlich – und spürbar, auch auf dem Gipfel – immer noch recht heiß, oder doch zumindest warm – je nach Stelle, an der man ihn berührt.
Dies erklärt sich durch die Existenz einer Magmakammer unter der Krafla-Caldera in Tiefen zwischen 2,5 und 8 km, von der eine Art Kamin unter dem Leirhnjúkur bis in 2,5 km unter der Erdoberfläche hinaufreicht.[2]
Ausbruchsserien im Krafla-System
Mývatn-Feuer
In der ersten historischen Ausbruchsserie der Krafla im 18. Jahrhundert, den sog. Mývatn-Feuern, spielte der Leirhnjúkur (dt. der Lehmgipfel) eine bedeutende Rolle. 1727 z.B. waren Ausbrüche südlich des Berges zu beobachten. 1729 hingegen bewegte sich ein großer Lavastrom vom Leirhnjúkur selbst in Richtung See und bedrohte den Ort Reykjahlíð. Die Ausbruchsserie endete erst 1746 mit weiteren Ausbrüchen im und um den Leirhnjúkur..[3][4]
Krafla-Feuer
Am 20. September 1975 begann eine weitere Ausbruchsserie im Krafla-System, die sog. Krafla-Feuer, diesmal direkt an der Nordflanke des Leirhnjúkur. Dabei lag aber eine große, sich füllende Magmakammer genau unter dem Berg in 3–7 km Tiefe. Die Ausbruchsserie hielt mit Unterbrechungen bis 1984 an.[5][6]
Wandern
Einige markierte Wanderwege führen auf den Berg und in die Lavafelder und Krater der Umgebung, wo immer noch Wasser verdampft.[7] Die Wege werden zunehmend ausgebaut.
Siehe auch
Weblinks
Commons: Krafla – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Krafla im Global Volcanism Program der Smithsonian Institution (englisch)
- Zur Geologie der Krafla, Vulkanolog. Inst., Univ. Island (englisch)
- Informationen zur Umgebung des Mývatn mit Beschreibung von Wanderwegen u.a. am Leirhnjúkur (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ vgl. http://timarit.is/view_page_init.jsp?issId=221516&lang=gl Zugriff am 21. Januar 2011
- ↑ http://www.os.is/gogn/unu-gtp-sc/UNU-GTP-SC-05-42.pdf Knútur Árnason, e.a., ISOR: A study of the Krafla volcano, using gravity, micro-earthquake and mt. data. Abstract. Zugriff am 21. Januar 2011 [PDF-Datei]
- ↑ Thor Thordarson, Armann Hoskuldson: Iceland - Classic Geology in Europe 3. Harpenden 2002, S. 150ff.
- ↑ vgl. auch http://earthice.hi.is/page/ies_krafla_historical Zugriff am 21. Januar 2011
- ↑ vgl. Thor Thordarson, Armann Hoskuldson: Iceland - Classic Geology in Europe 3. Harpenden 2002, S. 152ff.
- ↑ vgl. auch http://earthice.hi.is/page/ies_kraflafires Zugriff am 21. Januar 2011
- ↑ vgl. http://english.ust.is/National-Parks/Protectedareas/MyvatnandLaxa/ Zugriff am 21. Januar 2011
Kategorien:- Berg unter 1000 Meter
- Spaltenvulkan
- Berg in Island
- Berg in Europa
Wikimedia Foundation.