- Lemurien
-
Lemuria ist eine hypothetische Landbrücke, die zwischen dem heutigen Indien und Madagaskar gelegen haben soll.
Der Name Lemuria stammt vom dem Geologen Philip Sclater. Schon vorher hatte der Biologe Ernst Haeckel die von Melchior Neumayr und anderen Geologen vertretene These einer Landbrücke zwischen Südafrika und Indien aufgegriffen, um die merkwürdige Verbreitung der Lemuren (Halbaffen), die nur in Madagaskar und Vorderindien leben, zu erklären. Ausgehend von den Forschungen Alfred Wegeners ist die Landbrücken-Hypothese (und damit auch die Lemuria-Hypothese) heute durch die Theorie der Plattentektonik abgelöst worden.
Im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert wurde das Motiv eines den Indischen Ozean ausfüllenden und später versinkenden Kontinents (vermittelt durch theosophisches Schriftgut) von einer populär-nationalistisch orientierten Richtung der tamilischen Geschichtsschreibung unter dem Namen Ilemuriya bzw. Kumarikkandam („Kontinent [angrenzend an das indische Südkap] (Kanniya-)Kumari“) übernommen, mit älteren, legendenhaften Flutberichten (v. a. aus der mittelalterlichen Kommentarliteratur zur alttamilischen Sangam-Dichtung) in Verbindung gebracht und so zu einem zentralen Bestandteil eines neo-mythologisch-nationalistischen tamilischen Geschichtsentwurfs gemacht.
In der Fantasy- und Science-Fiction-Literatur dient der „versunkene Kontinent Lemuria“ verschiedentlich als Schauplatz, so in einigen Abenteuern des SF-Helden Perry Rhodan. Hier war Lemuria in ferner Vergangenheit ein Kontinent, gelegen zwischen Indien und Amerika und bewohnt von der „Ersten Menschheit“ - den Lemurern. Als Folge eines verheerenden Krieges mit dem außerirdischen Volk der Haluter versank der Kontinent im Pazifik.
Auch die Autoren Lin Carter, Robert E. Howard oder H. P. Lovecraft sprechen Lemuria an. Überwiegend beschäftigen sich jedoch esoterische Gruppierungen literarisch mit Lemuria, wobei das Land jedoch im Pazifischen Ozean existiert haben soll.
Literatur
- Dietrich v. Oppeln-Bronikowski : "Lemuria - das Land des goldenen Lichts", Falk 1997 - ISBN 389568029X
- Dietrich v. Oppeln-Bronikowski : Die Kristallstädte von Lemuria. Die Universitäten des Wissens im Magischen Tal , Falk 1998 - ISBN 3895680427
- W. Scott-Elliot: Lemuria und Atlantis, Aquamarin 2006 - ISBN 3894273348
- Sumathi Ramaswamy: The Lost Land of Lemuria: Fabulous Geographies, Catastrophic Histories, University of California Press 2004 - ISBN 0-520-24032-4
Weblink
Siehe auch
Wikimedia Foundation.