- Lenci
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Lenci-Puppen sind aus Filz gefertigte Künstlerpuppen, die von der turiner Firma Lenci hergestellt wurden.
1919 brachte die Firma Lenci, Turin/Italien, aus Filz gefertigte Künstlerpuppen auf den Markt. Körper, Gesicht und Kleidung waren aus Filz gefertigt, die Köpfe bekamen Perücken aus Mohair. Die Gesichter wurden teils von Hand schelmenhaft oder trotzig bemalt. Einige wurden auch mit großen beweglichen Glasaugen (sogenannten Kulleraugen) ausgerüstet. Bis zur Liquidation der Firma Lenci im Jahre 2002 wurden die Puppen noch in der Art von 1919 gefertigt. Bei Sammlern genießen Lenci-Puppen ein hohes Ansehen und damit verbunden auch hohe Preise für Originale aus den 1920er und 1930er Jahren.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte der Firma Lenci
1886 wird Elena König in Turin (Italien) geboren. Ihre Kindheit verläuft sehr hart. So beschließt die noch junge Frau nach Deutschland zu gehen, wo sie als Kunstfotografin arbeitet. Hier in Deutschland wird aus ihrem Vornamen "Elena" der Kosename "Lenchen" kreiert, aus dem im italienischen "Lenci" wurde, der spätere Firmenname. (Nachdem die Firma dann bereits unter diesem Namen existierte, formte man aus den Buchstaben des Namens "LENCI" noch die Firmenphilosophie: „Ludus Est Nobis Constanter Industria“ - was frei übersetzt so viel bedeutet wie: „Dem Spielen gehört das ganze Engagement des Betriebes.“)
1915 heiratet Elena Enrico Scavini und lebt von nun an wieder in Turin. 1919 stellt sie ihre erste Puppe vor, doch ein Erfolg will sich noch nicht einstellen. Das ändert sich schlagartig, als sie 1921 auf der Weltausstellung in Paris ihre Puppenkreationen vorstellt. Neben Europa werden die USA ein wichtiger Markt für ihre Filz-Puppen.
Da alles was gut ist und Erfolg hat Nachahmer findet, werden auch Lenci-Puppen kopiert und erheblich preiswerter auf den Markt gebracht. Dies führt 1928 zur ersten finanziellen Krise des Unternehmens. Doch bis 1930 bekam man die Schieflage des Unternehmens wieder in den Griff. Erst 1937 ist der Betrieb, der inzwischen rund 600 Mitarbeiter beschäftigt, als Familienunternehmen nicht mehr zu halten. Mit Erfolg sucht und findet man finanzkräftige Partner, die von nun an die Geschäftsführung leiten. Elena Scavini bleibt aber zunächst Leiterin der künstlerischen Entwicklung.
1938 verstirbt ihr Mann Enrico Scavini und Ende 1940 zieht sich Elena nun ganz aus dem Betrieb zurück. 1974 verstirbt die 88jährige Lenci in Turin.
Zur Jahrtausendwende zieht der Konkursverwalter bei der Firma Lenci ein und sucht vergebens einen Käufer für das bankrotte Unternehmen. 2002 wird die Firma liquidiert.
Literatur
Antje und Mathias Ernst: Puppen.Kultobjekt, Kinderspielzeug, Sammlerstück" Heyne ISBN 3-453-15672-2
Weblinks
- Stoffpuppen im Spielzeugmuseum Rothenburg
- Lenci Ceramics by Federico Fiecconi (englisch)
- Die noch vorhandene Originalseite der Firma Lenci (englisch / italienisch)
- Spielzeugmuseum Bad Lauterberg im Harz (deutsch)
- www.lenci-dolls.net(english)
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