- Lenzrohr
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Als Lenzen (niederdeutsch lens = "leer") bezeichnet man allgemein das Abpumpen von Wasser aus einem (Wasser-)Fahrzeug oder im Tiefbau.
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Wasserfahrzeuge
Gelenzt wird bei Wasserfahrzeugen jenes Wasser, das sich bei einem Leck oder auch beim normalen Betrieb im unteren Teil eines Schiffsrumpfes, der Bilge, sammelt.
Auch das Ballastwasser von großen Frachtschiffen, welches ihnen bei Leerfahrten Stabilität gibt, wird gelenzt. Wegen ökologischer Probleme durch in fremde Gewässer eingeschleppte Organismen werden bis zur Einführung von Filtermaßnahmen die Ballasttanks meist in tiefen Gewässern auf See gelenzt und mit Wasser von der offenen See wieder befüllt.
Lenzpumpe
Häufig kommt hierzu eine sog. Lenzpumpe- auch Bilgepumpe (Bilge) zum Einsatz, die meist darauf optimiert ist, hohe Volumina Wasser zu transportieren, und nicht darauf, besonders hohe Drücke zu erzeugen.
Mittlerweile verfügen jedoch auch andere Fahrzeuge als Schiffe über Lenzpumpen, so zum Beispiel manche Panzer (z. B. Leopard 2), die so Gewässer gefahrloser durchqueren können. Inzwischen gibt es auch andere Lenztechniken, so dass nicht alle Schiffe über Lenzpumpen verfügen.
Lenzklappe
Lenzklappen sind meist manuell zu bedienende Öffnungsventile, mit deren Hilfe kleinere Sportboote eingedrungenes Wasser wieder über Bord schaffen. Sie funktionieren allein aufgrund der Höhendifferenz zwischen Cockpitboden und Wasseroberfläche sowie des Soges, der sich mit der Fahrt durch das Wasser einstellt (Prinzip einer Wasserstrahlpumpe). Es ist auch möglich, dass Lenzklappen unter dem Wasserspiegel liegen (420er Jolle, Laser u.ä.), hierbei ist das Lenzen nur bei ausreichender Geschwindigkeit möglich. Erfinder der Lenzklappen (auch Selbstlenzer genannt) ist Paul Elvstrøm, der erfolgreichste Segler Dänemarks.
Selbstlenzendes Cockpit
Von einem selbstlenzendem Cockpit spricht man bei Segelbooten, deren Cockpitboden über der Wasseroberfläche liegt, und somit eine einfache Öffnung nach außen reicht, um Spritzwasser über Bord zu leiten. Bei modernen Rennyachten ist man dazu übergegangen, das gesamte Achterschiff zu öffnen, so können auch große Mengen an Wasser, wie sie z. B. bei Brechern eindringen können, schnell abgeleitet werden. Bei größeren Yachten (z. B. solchen für Hochseerennen) befindet sich am Heck daher nur noch ein Abschluss in Form einer einfachen Reling, um zu verhindern, dass jemand über Bord gespült wird.
Lenzrohr
Auf kleineren Jachten ist der Cockpitboden nach hinten und seitlich oft geschlossen. Grossdimensionierte Lenzrohre verbinden dann den Boden mit dem Rumpf und führen so das Wasser direkt in die See.
Lenzen mittels Pütz oder Ösfass
Technische Mittel zum Lenzen, wie Lenzpumpen, können ausfallen. Beispielsweise kann die Ansaugöffnung verstopfen oder die Stromversorgung ausfallen. Für diese Fälle sollen mindestens zwei Eimer mit einer Leine am Henkel, auch als Pütz bzw. Schlagpütz bezeichnet, an Bord mitgeführt werden. Mit einer derartigen Pütz können effektiv größere Mengen Wasser aus einem Schiff geschöpft werden.
In Sonderfällen z. B. auf sehr kleinen Jollen wie dem Jüngstensegelboot Optimist kommt das bei Seglern auch bekannte Ösfass zum Einsatz.
Tiefbau
Im Tiefbau hat man vor allem mit Grundwasser, aber auch Regenwasser bei Wolkenbrüchen zu kämpfen. Bei wenig Wassereintritt in die Baugrube oder den Tunnel wird das Wasser laufend abgepumpt (Wasserhaltung).
Bei hohem Grundwasserspiegel und tiefen Baugruben schlägt man Spundwände oder sichert die Baugrube durch ähnliche Maßnahmen ab. Danach wird die Erde bis zur gewünschten Tiefe unter den Wasserspiegel ausgebaggert, die Baugrube mit Unterwasserbeton abgedichtet und dieser mit Ankern gegen Auftrieb gesichert. Danach kann mit dem Lenzen begonnen werden. Bei der Statik muss schon auf den sich dadurch innerhalb kurzer Zeit verändernden Belastungszustand Rücksicht genommen werden. In der trockenen Baugrube kann dann wie gewohnt weitergearbeitet werden.
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