Leonhard Tauscher

Leonhard Tauscher

Leonhard Tauscher (* 15. Juni 1840 in Regensburg; † 16. Dezember 1914 in Stuttgart) war ein deutscher sozialdemokratischer Politiker.

Tauscher absolvierte eine Ausbildung als Buchdrucker und war seit 1865 Besitzer einer Druckerei in Augsburg. Im Jahr 1865 schloss sich Tauscher dem Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein an. Er wurde 1868 Präsident der parteinahen Gewerkschaft Allgemeine Deutsche Manufakturarbeiterschaft. Im Jahr 1869 war er einer der maßgeblichen Mitbegründer der ADAV Gemeinde in München und legte damit den Grundstock für die Entstehung einer sozialdemokratischen Bewegung in der bayerischen Hauptstadt.

Im Jahr 1870 war Tauscher Mitbegründer der Allgemeinen Sozialdemokratischen Partei in Bayern. Diese schloss sich noch im selben Jahr der SDAP an. Tauscher wurde Redakteur des Zentralorgans Der Proletarier. Von 1875 bis 1880 leitete er die Genossenschaftsdruckerei in Augsburg und war 1876 bis 1878 Redakteur der Zeitung Volkswille. Während des Sozialistengesetzes wurde er ausgewiesen und war von 1880 bis 1888 Leiter einer sozialdemokratischen Genossenschaftsdruckerei zunächst in Zürich und danach bis 1890 in London. Der Betrieb druckte unter anderem die Zeitung Der Sozialdemokrat. Tauscher war auch Redakteur dieses Blattes.

Nach dem Ende des Sozialistengesetzes arbeitete er als Korrektor für den J.H.W. Dietz Verlag in Stuttgart und war zwischen 1893 und 1903 auch Redakteur der Schwäbischen Tagwacht. Wegen religionskritischer Äußerungen wurde er in den 1890er Jahren zu neun Monaten Haft verurteilt.

Tauscher war zwischen 1906 und 1914 Mitglied des Gemeinderates in Stuttgart. In den Jahren 1900 bis 1914 gehörte er dem Landtag von Württemberg an.

Literatur

  • Frank Raberg: Biographisches Handbuch der württembergischen Landtagsabgeordneten 1815–1933. Kohlhammer, Stuttgart 2001, ISBN 3-17-016604-2, S. 922. 

Weblinks


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