- Leopold Tomschik
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Leopold Tomschik, auch Leo Tomschik, (* 12. Juli 1903 in Zlabings, Mähren, Österreich-Ungarn; † 17. August 1944 in Brandenburg an der Havel) war österreichischer Sozialdemokrat und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Nach Angaben des Volksgerichtshofes gehörte der Ingenieur Tomschik von 1919 bis 1933 dem Touristenverein "Die Naturfreunde" (TVDN) an. Nach seiner Übersiedlung nach Berlin im Jahre 1926 schloss er sich der dortigen TVDN-Ortsgruppe an und hat sich hier in der Fotogemeinschaft engagiert. Er schloss sich der Widerstandsorganisation um Robert Uhrig an, den er 1938 kennengelernt hatte. Tomschik arbeitete als Konstrukteur in den Brandenburgischen Flugmotorenwerken in Berlin-Spandau, wo er Techniker und Ingenieure für den Widerstand gewinnen konnte. Tomschik übermittelte Uhrig interne Informationen über den Bau und die Eigenschaft von Flugzeugmotoren, die dieser im „Informationsdienst“, einer illegalen Zeitung der Widerstandsgruppe um Robert Uhrig und Beppo Römer, verwenden konnte. Darüber hinaus stellte er Verbindungen zu Gleichgesinnten in Österreich her. Tomschik wurde in einer großen Verhaftungswelle, die bis nach München und Tirol reichte, am 4. Februar 1942 festgenommen. Er wurde zusammen mit Uhrig und neun weiteren Angeklagten vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt. Ein Abschiedsbrief an seine Frau, in dem er versuchte, sie zu trösten und ihr Mut zuzusprechen, ist der Nachwelt erhalten geblieben. In der Nacht vor seiner Hinrichtung am 17. August 1944 beging Tomschik nach langem Leiden im Zuchthaus und KZ in Brandenburg-Görden Suizid.
Erinnerung
- 2008: Stolperstein in der Dunckerstrasse 58 im Berliner Bezirk Prenzlauer Berg [1]
Literatur
- Oliver Kersten: Die Naturfreundebewegung in der Region Berlin-Brandenburg 1908–1989/90. Kontinuitäten und Brüche. Naturfreunde-Verlag, Berlin 2007 (zugleich Dissertation, Freie Universität Berlin 2004), ISBN 978-3-925311-31-4, S. 300 f.
- Luise Kraushaar: Deutsche Widerstandskämpfer 1933-1945. Biographien und Briefe. Berlin (Ost), 2 Bde. Faksimile des Abschiedsbriefes in Bd. 2, S. 356 f.
Einzelnachweise
- ↑ Naturfreunde Berlin Oliver Kersten: Stolpersteine für Charlotte Eisenblätter, Paul Junius und Leo Tomschik zum 100 Jahre Jubiläum Naturfreunde Berlin, 2008.
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