- Lepcis Magna
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Leptis Magna (in Inschriften auch Lepcis Magna, heute Lebda / لبدة / Labda) war eine antike Stadt in Libyen und eine der drei Städte der Landschaft Tripolitanien in der Provinz Africa. Die beiden Varianten Leptis und Lepcis lassen sich vermutlich mit unterschiedlichen Transkriptionen des ursprünglich punischen Namens in Lateinische erklären.
Inhaltsverzeichnis
Allgemeines
Leptis Magna befindet sich etwa 120 km östlich von Tripolis (bei al-Choms). Innerhalb der großen Ruinenstätte sind der severische Triumphbogen, die Thermen, das alte und neue Forum und das Theater aus römischer Zeit sehenswert. Auf der gegenüber liegenden Seite der Wadi Lebdah liegen das sehr gut erhaltene und wieder hergestellte Amphitheater und der direkt am Meer liegende Circus. Es handelt sich um die größte erhaltene antike Stadt der Welt. 1911/1912 begannen die Ausgrabungen unter italienischer Leitung. In dieser Zeit wurde auch der der severische Triumphbogen rekonstruiert. 1982 wurde Leptis Magna von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Nur 5% der Stadtfläche wurden bisher ausgegraben. Aufgrund der ungünstigen Winde, die aus der Wüste heiß und trocken und vom Meer feucht und salzig über die Stadt wehen, zersetzen die freigelegten Teile der Stadt jedoch, weshalb es Stimmen gegen das weitere Ausgraben der Stadt gibt.
Geschichte
Die Stadt war die erste Handelskolonie der Phönizier in Tripolitanien (8. Jahrhundert v. Chr.). Sie geriet unter die Oberhoheit Karthagos und nach der Eroberung durch Numidien unter die römische Herrschaft (46 v. Chr.). Im Römischen Reich gewann Leptis Magna große Bedeutung und Wohlstand als Handelszentrum für exotische Tiere aus Afrika, die über das Saharareich der Garamanten geliefert wurden. Vor allem Löwen und Elefanten wurden für die Zirkusspiele im ganzen Reich benötigt. Während der Auseinandersetzungen zwischen Pompeius und Caesar kämpfte die Stadt gegen die Position von Caesar und wurde nach dessen Sieg mit einem Tribut von 100.000 Hektolitern Olivenöl bestraft. In Leptis Magna sollen in dieser Zeit bis zu 100.000 Menschen gelebt haben. Nachdem die Stadt schon unter Trajan zur Kolonie erklärt wurde, verlieh Kaiser Septimius Severus, der aus Leptis Magna stammte, das ius italicum, welches eine weitgehende Befreiung von Abgaben bedeutete.
Im 3. Jahrhundert begann durch zunehmende Nomadeneinfälle der Niedergang der Stadt. Zwar wurde sie unter Diokletian erneut zur Provinzhauptstadt ernannt, doch verlor die Stadt nach der Eroberung durch die Vandalen (455) und durch die Araber (647) an Bedeutung. Nachdem unter letzteren Oea/Tripolis zum neuen Zentrum von Tripolitanien wurde, wurde die Stadt von der Bevölkerung aufgegeben.
Literatur
- Ranuccio Bianchi Bandinelli, Ernesto Vergara Caffarelli, Giacomo Caputo: The buried city. Excavations at Leptis Magna. Weidenfeld and Nicolson, London 1966.
- Ernesto De Miro, Antonella Polito: Leptis Magna. Dieci anni di scavi archeologici nell area del Foro Vecchio. I livelli fenici, punici e romani. L’Erma di Bretschneider, Roma 2005, ISBN 88-8265-309-9.
- Maria Floriani Squarciapino: Leptis Magna. Raggi, Basel 1966 (Ruinenstädte Nordafrikas 2).
- Detlev Kreikenbom: Wandel der Stadt Leptis Magna während der frühen Kaiserzeit. Asymmetrische Kontakte und Innovation. In: Walter Bisang (Hrsg.): Kultur, Sprache, Kontakt. Ergon-Verlag, Würzburg 2004, S. 251–320, ISBN 3-89913-315-3.
- A. Laronde und G. Degeorge: Leptis Magna. La splendeur et l´oubli. Hermann, Paris 2005.
- Stefan Altekamp:Rückkehr nach Afrika. Italienische Kolonialarchäologie in Libyen 1911 - 1943, Böhlau, Köln - Weimar - Wien 2000 (Arbeiten zur Archäologie) ISBN 3-412-08099-3.
- Detlev Kreikenbom, "Leptis Magna vor der arabischen Eroberung." in Detlev Kreikenbom, Franz-Cristoph Muth, Joerg Thielman (Hrsg.), Atabische Christen - Christen in Arabien (Frankfurt am main u.a., Peter Lang, 2007), 35-54 (Nordafrikanisch / Westasiatische Studien, 6).
Weblinks
Eintrag in der Welterbeliste der UNESCO auf Englisch und auf Französisch
- Die antike Stadt Leptis Magna in Libyen Artikel mit Fotos auf Libyen.com
- Schätze der Welt Filmbeitrag vom SWR
- Jona Lendering: Artikel bei Livius.org (englisch)
32.63833333333314.292777777778Koordinaten: 32° 38′ 18″ N, 14° 17′ 34″ O
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